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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1991/0074
Ruth Kroll und Werner Konoid
DIE WERKZEUGE

Das Wiesenbeil hatte zwei Seiten: eine Beil- und eine Hackseite. Die Beilseite diente zum
Abhauen der Seitenwände der Gräbchen, die Hackseite zum Lockern des Grabenbodens. Bei
den schmalen Gräbchen wurde damit das gelockerte Material gleich aus dem Graben gezogen.
Mit der Hacke konnte man so Schlitzgräben machen und Schlitz- und Nebengräben pflegen,
wobei bei den Nebengräben noch eine Schaufel zu Hilfe genommen wurde; für größere
Arbeiten allerdings war sie zu klein. Man nahm dann das Wiesenbeil für die Seitenwände und
eine normale Haue für die Lockerung des Bodenmaterials. Wiesenbeile überlebten die Zeit der
Wiesenbewässerung oft deshalb, weil sie auch für das Eishacken im Winter gut verwendbar
waren.

Der Wiesenspaten wurde zur Pflege der Gräben benutzt. Er räumte das gelockerte Material
aus dem Graben, nachdem mit dem Wiesenbeil die Seitenwände abgehauen und der Grabenboden
aufgelockert war.

7. ORGANISATION DER BEWÄSSERUNG DER WIESEN IM FÜRSTLICHEN
BESITZ

Die Darstellung der organisatorischen Charakteristika der Wiesenbewässerung im unteren
Feldatal bezieht sich wegen der in den Archiven in großer Menge vorgefundenen Unterlagen
aus dem 19. Jahrhundert überwiegend auf diese Zeit.

Im wesentlichen gab es zwei Arten, wie eine technische Einheit - ein Wehr in der Fehla
plus Grabensystem - genutzt wurden: entweder gemeinschaftlich von mehreren Wiesenbesitzern
in Form einer Wässergemeinschaft oder durch den alleinigen Besitzer einer über den
Hauptgraben bewässerten Fläche. Auf den Gemarkungen Neufra und Gammertingen gab es
keine größeren zusammenhängende Flächen, die einem einzigen Besitzer gehörten, hier waren
alle bewässerbaren Flächen in Wässergemeinschaften eingeteilt. Die Flächen, die auf diesen
Gemarkungen dem Fürsten von Hohenzollern gehörten, waren in die Wässergemeinschaften
eingebunden. Auf der Gemarkung Hettingen war die Bewässerung nicht so einheitlich
organisiert. Etwa die Hälfte der Wiesen wurde im Rahmen von Wässergemeinschaften
bewässert, die andere Hälfte der Wiesen war in fürstlichem Besitz und gehörte zu der Domäne
Birkhof.

Die herrschaftlichen Wiesen auf Gammertinger Markung waren Gammertingen verfront.

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