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Otto H. Becker

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S)er Elferrat

Abb. 3 Einladung des »Vetter Guser« zur Fastnachtsveranstaltung 1926 mit Darstellung des Rokokomännchens
. Inserat

»Vetter Guser« aus den 20er Jahren die beschriebene Maske abgebildet ist (Abb. 3). Da ein
»Vetter Guser« in den vorliegenden Unterlagen zur Sigmaringer Fastnacht nicht erwähnt
wird, liegt der Schluß nahe, daß es sich hierbei um eine Fiktion einer Narrenfigur handelt.

Walther Frick erwähnt in seinem Fastnachtsbuch ein Gedicht der Gesellschaft »Bau«, das
einen »Stephansguse«, der darin als Ehrabschneider und Lügenbeutel dargestellt wird, zum
Gegenstand hat. Die Frage, wer nun konkret dieser »Stephansguse« gewesen sein soll, mußte
Frick jedoch offen lassen. Im folgenden soll deshalb der Versuch unternommen werden, das
Rätsel um die Gestalt des »Vetter Guser« zu lösen.

Nach dem »Schwäbischen Wörterbuch« von Hermann Fischer bedeutet »ein Guser« im
Schwäbischen ein Gänserich bzw. Ganter. Die Darstellugen von Gänsen taucht, wie die
Durchsicht der vorliegenden Sigmaringer Fastnachtsunterlagen ergeben hat, in zwei identischen
Abbildungen auf Plakaten zur Bräutlingsfeier am Fastnachtsdienstag 1866 und zur
Fastnachtsdienstagfeier 1879 auf. Die Gänse, die in der Mitte der Darstellung auf einem
Gewässer schwimmen, sind einem auf der linken Seite auf einem Podium aufrecht sitzenden
Fuchs zugewandt, der in den Vorderläufen ein aufgeschlagenes Buch hält. Rechts neben den
Gänsen steht auf einem Erdhügel ein Hahn, der nach Mezger den Narren symbolisiert
(Abb. 4).

Die Deutung der Szene ist einfach: Der Fuchs liest als »Vetter« der Gänse, die die
Sigmaringer Narren repräsentieren, aus dem Narrenbuch die Leviten, er spielt mit ihnen

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