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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1991/0123
»Nauf auf d'Stang«

eigenem Bekunden aus der in den 20er Jahren gegründeten »Hanfertäler Fastnachtsgesellschaft
« hervorgegangen, die im östlichen Stadtteil von Sigmaringen, dem »Freistaat Hanfertal«
eine eigene Fastnacht feierte. Bereits 1936 erregte der Wagen des »Freistaats Hanfertal« auf
dem Sigmaringer Fastnachtsumzug Aufsehen.

Das Tagungslokal der Hanfertäler Narren war vor dem 2. Weltkrieg und dann von 1949 bis
1959 der Gasthof Pfauen. Seit 1964 finden die Bälle der »Hanfertäler Eulen« regelmäßig im
Kath. Gemeindehaus St. Fidelis, dem »Schwarzen Ritter«, statt. Dort schlüpfte 1977 auch die
erste »Eule« mit Eulenmaske und gefiedertem Häs aus dem Ei. Heute besteht neben den
erwachsenen Hästrägern auch noch eine Gruppe von »Jung-Eulen«, die eine etwas andere
Gesichtsmaske tragen.

Die Bälle der »Hanfertäler Eulen«, auf denen jeweils humorvolle Büttenreden, zündende
Musikdarbietungen und flotte Balletteinlagen geboten werden, finden stets an einem Samstagabend
in der Zeit vor dem »Auselige« statt. Von den Akteuren der Zunft hat sich vor allem
Siegfried Stauß verdient gemacht, der als inzwischen schon fast legendärer »Knöpfles Done
vom Wasaried« nach dreißigjähriger Tätigkeit 1989 letztmals die Narrenbühne betrat.

Seit 1978 findet am Sonntag nach dem Zunftball ein Altennachmittag im »Schwarzen
Ritter« statt, bei dem das Programm des Vorabends noch einmal gezeigt wird. 1965 veranstalteten
die »Hanfertäler Eulen« erstmals eine Kinderfastnacht mit Narrenbaumsetzen.

1983 trat die Zunft dem neugegründeten »Alb-Lauchert-Ring« als Mitglied bei. Das
Narrentreffen dieses Rings am 11./12. Januar 1986 in Sigmaringen, an dem rund 5000Hästrä-
ger teilnahmen, stellt den bisherigen Höhepunkt in der Geschichte der »Hanfertäler Eulen«
dar. - Die Zunft engagiert sich außerdem bei den Umzügen in Sigmaringen und bei denen der
Narrenzünfte des »Alb-Lauchert-Rings« sowie bei den Narrensprüngen befreundeter Zünfte
in der Umgebung. Ihr Ruf »Zapfa Räs« soll daran erinnern, daß, wie der Most im Faß
eingesperrt bleiben muß, bis er ausgegoren ist, auch die Fasnet rund zehn Monate im Jahr
stillhalten muß, um sich dann frei und sprudelnd entfalten zu können.

3.3.3 Die Brunnenberg-Fastnachtsgemeinde »Bergauf - bergab«

Die Geschichte der Brunnenberg-Fastnachtsgemeinde begann 1934, als die Eltern des
heutigen »Bergschultes« August »Gulle« Dannegger die Gaststätte Farm auf dem Brunnenberg
übernahmen. Die Fastnachtsgemeinde feiert alljährlich noch vor dem »Auselige« im
Gasthof Zollerhof einen Ball, auf dem jeweils ein närrisches Programm, bestehend aus
gekonnten Büttenreden und Sketchen mit zumeist lokalem Charakter, geboten wird. Die
Darbietungen haben seit 1985 durch den »Bergchor« eine wesentliche Bereicherung erfahren.
Seit 1979 wird auf dem Zimmermannsplatz des »Bergschultes« Dannegger der Narrenbaum
gesetzt, um den dann die »Mäschkerle« analog zum Bräuteln herumgetragen werden. Nach
diesem »Bräuteln« wird im Erzbisch. Kinderheim Haus Nazareth die Kinderfastnacht gefeiert
.

3.3.4 Semerenger Schbiallumbaschlecker e. V.

Der Narrenverein wurde offiziell am 26. März 1983 gegründet und ist aus den Reihen der
Sigmaringer Kolpingsfamilie hervorgegangen. Der Name, hochdeutsch »Spüllumpenschlek-
ker«, war ein Schimpfwort der Bauern der benachbarten Dörfer für die Sigmaringer. Die
Dörfler sollen nämlich behauptet haben, die Städter hätten nicht genug zu essen und lebten
hauptsächlich vom fürstlichen Hof; sie seien froh, wenn sie nur die Spüllumpen der fürstlichen
Küche abschlecken dürften.

Das Häs der »Schbiallumbaschlecker« besteht aus rohweißer Hose mit Kittel sowie
Halskrause, jeweils mit vielen bunten Spüllumpen versehen, die bei jedem Schritt fröhlich
hüpfen. Als Kopfbedeckung tragen die Narren eine schwarze Melone, auf der der Vereins-

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