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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1992/0024
Fritz Kallenberg

Das gilt ebenso für die Studienfahrten, wo neben regelmäßig angebotenen Tages- und
Halbtagsfahrten im alten Umkreis größere historische Exkursionen mit allgemeinerer Bildungsabsicht
treten - so nach Rom, Nürnberg, Wien, Fulda, Innsbruck, Burgund -, die sich
gewiß auch auf die Lebendigkeit der Binnenstruktur des Vereins auswirken. In der Zeitschrift
wird der alte hohenzollerische Ansatz behutsam erweitert auf allgemeinere Themen, besonders
erkennbar auf die neuen Gebiete, auf die man die Vereinsarbeit ausdehnen will. So
erscheinen jetzt Beiträge über Balingen, Friedberg-Scheer und Lautlingen. Der Rezensionsteil,
inzwischen fester Bestand der Zeitschrift, hält schon lange den Blick auf die allgemeine
historiographische Literatur offen. 1988 vermeldet das Protokoll einer Vorstandssitzung, es
lägen keine Beiträge mehr auf Halde, was auch daran liege, daß der Verein keine Honorare
zahle. Die »Hohenzollerische Heimat«, oft durch Finanzierungsprobleme geplagt, hat inzwischen
auch mehr als 40jährigen Bestand. Sie behauptet sich als heimatkundliches Organ von
hohem Informationswert mit vorzüglicher Bebilderung, mit vielen Hinweisen auf heimatgeschichtliche
Neuerscheinungen und gelegentlichen Berichten über die Vereinsarbeit. Neu ist
der Versuch des Vorstands, seine Sitzungen in unterschiedlichen Gemeinden abzuhalten, um
eine stärkere Einbindung in der Region zu erreichen. Aber diese Abart des mittelalterlichen
Reisekönigtums ist für die Vorstandsmitglieder oft beschwerlich und soll deshalb auf einen
Termin im Jahr beschränkt werden. Für zukunftsweisend wird der als »Regionalisierung«
bezeichnete Versuch angesehen, lokale Gruppierungen von Freunden der Geschichte und
Landeskunde zu ermutigen, zu beraten und in den Verein zu integrieren. Solche Ansätze sind
derzeit in Ostrach, Haigerloch, Bisingen und Veringenstadt erkennbar. - Der Verein ist heute,
das darf man sagen, lebendiger denn je, und die Vereinsführung bewies im letzten Vierteljahrhundert
- unerachtet des mehrfachen Wechsels der Vorsitzenden und ihrer Stellvertreter -
eine bemerkenswerte Kontinuität.

Die Zukunft des Vereins wird sich daran entscheiden, ob es ihm gelingt, weiterhin, wie in
seiner ganzen bisherigen Geschichte, Mitglieder zu finden, die die Arbeit des Vereins leisten.
Es ist die Crux geraffter Überblicke, daß sie sich an den »großen Männern« - wozu in gewisser
Weise auch die allesamt aus Hechingen kommenden stellvertretenden Vorsitzenden gehörten,
der Journalist Walter Sauter, der ehemalige Hechinger Landrat Dr. Hans Speidel und der Arzt
Dr. Adolf Vees, nicht zuletzt die langjährigen Vorstandsmitglieder Studiendirektor Alf Müller
als Leiter der »Hohenzollerischen Heimatbibliothek« und der Gammertinger Arzt Dr. Herbert
Burkarth als Verantwortlicher für die »Hohenzollerische Heimat« -, die die deutlichsten
Spuren in der Vereinsgeschichte hinterlassen haben, orientieren müssen und nicht diejenigen
herausstellen können, die durch ihre meist kaum bedankte ehrenamtliche Tätigkeit das
Vereinsleben erst möglich machen. Der Hohenzollerische Geschichtsverein würde aber, nach
meiner Uberzeugung, sein Jubiläum gar nicht begehen können, wenn nicht in einer entscheidenden
Phase der Vereinsgeschichte, vor der Auslöschung der alten Grenzen, die Bedrohung,
ein heimatlicher Traditionsverband zu werden - 1972: Leg Trauer an, mein Zollerland -
erkannt, und wenn nicht entschlossen die wissenschaftliche Zielsetzung der Vereinsarbeit
behauptet worden wäre.

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