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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0018
Hedwig Maurer

die Deutungsmöglichkeiten nicht zu schmälern. Soweit keine Gefahr für eine Entstellung bestand
, wurde die heutige Rechtschreibung angewendet (Thal, Tal). Die Flüsse Neckar, Eyach,
Starzel, Fehla und Lauchert sind nicht aufgeführt; Bäche nur soweit sie auf den Flurkarten aufgezeichnet
sind.

1.4 Die Flurnamen

»Die Flurnamen sind wertvolle Hilfsmittel, um den ursprünglichen Zustand einer Gegend
zu ermitteln. Sie geben Zeugnis von dem ehemaligen Landschaftsbild und seiner Änderung im
Laufe der Zeit. Nur mit ihrer Hilfe kann man in den meisten Fällen einen Einblick in den geschichtlichen
Werdegang der heimatlichen Flur geben. Doch muß das alles mit einer gewissen
Vorsicht geschehen; denn die Flurnamen sind altes Sprach- und Kulturgut, das zum Teil aus
einer Zeit stammt, deren Sprache und Ausdrucksweise uns heute nicht mehr geläufig ist. Sie
erscheinen uns deshalb wie vergilbte Urkunden, die nur der gewiegteste Kenner noch lesen
kann und gleichen alten Münzen, deren Inschrift durch den langen Umlauf so abgegriffen sind,
daß sie sich kaum mehr entziffern lassen. Darum ist die Flurnamenforschung und Flurnamendeutung
eine heikle Sache und in vielen Fällen kommt man über eine bloße Vermutung nicht
hinaus. Eine richtige Deutung ist nur dann möglich, wenn die älteste Form in der richtigen
Schreibweise und Aussprache zur Verfügung steht. Das ist aber nur selten der Fall«.

Dies schrieb Michael Walter (1876-1958) 1927. Er war einer der besten Kenner der Flurnamen
von Hohenzollern. 1946-1952 bearbeitete er die gesamten Flurkarten der Erstaufnahme
Hohenzollerns, um der damaligen Hauptvermessungsabteilung in Reutlingen Vorschläge
für Flurnameneinträge auf den Topographischen Karten (1 : 25000) der hohenzollerischen
Gebiete zu machen. Von jeder Ortschaft schrieb er sich die Flurnamen auf und ergänzte sie
durch seine auf Wanderungen - seit Beginn dieses Jahrhunderts - gemachten Flurnamenaufzeichnungen
. Dazu kam der rege mündliche und schriftliche Erfahrungsaustausch mit anderen
Heimatforschern - Bohnenberger, Dölker, Faßbender, Frick, Jänichen, Kraus, Mühlebach,
Maier, Schaitel, Staudacher - um nur einige zu nennen. Einen großen Platz in seinen hinter-
lassenen Schriften nehmen Abschriften aus Urbaren und Lagerbüchern ein.

In Tageszeitungen und Zeitschriften konnte man viele seiner volkstümlich gehaltenen
Abhandlungen über Flurnamen lesen. Professor Schmithüsen, sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl
für Geographie an der T. H. Karlsruhe schrieb über ihn, daß selbst seine in Tageszeitungen
veröffentlichten Aufsätze Quellenwert für die Landeskunde hätten, weil alle seine zahlreichen
Veröffentlichungen auf eigenen Beobachtungen, und auf Erkenntnissen beruhen, die
in langjähriger, sorgsamer Kleinarbeit unmittelbar am Objekt gewonnen worden sind (Berichte
zur deutschen Landeskunde Bd. 10/2 1951).

Mehrfach wurde der Wunsch, diese Flurnamensammlung der Heimatforschung zur Verfügung
zu stellen, an die Erben herangetragen. Diese Sammlung, auf viele Kladden verteilt, immer
wieder ergänzt, und dazu in sehr kleiner deutscher Schrift geschrieben, wäre wohl unbeachtet
in einem Archiv verschwunden. So habe ich mich, nachdem ich nun im Pensionsalter
bin, entschlossen, diese Arbeit in Angriff zu nehmen. Da ich mich der Devise meines Vaters
verpflichtet fühle, an eine Arbeit mit »Sorgfalt, Gründlichkeit, Ausdauer und nach einem bestimmten
Plan« heranzugehen, entschloß ich mich zunächst »nur« die amtlichen Flurnamen
der Erstaufnahme zu bearbeiten.

Um mögliche Fehler bei der Entzifferung der Handschrift auszuschließen, habe ich etwa
700 Flurkarten des Kreises Hechingen, wie er 1952 bestand, nochmals verglichen. Ursprünglich
lagen die Karten alle in Sigmaringen. Heute sind sie auf die Vermessungsämter Hechingen,
Rottweil, Horb und Balingen verteilt. Beim Vergleich bei den dort liegenden Karten und
Atlanten mußte ich feststellen, daß einige Karten nur in berichtigter Form vorlagen. Trotzdem
habe ich mich bemüht, eine möglichst vollständige Zusammenfassung der amtlichen Flurnamen
nach den Karten der Erstaufnahme zu erstellen.

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