Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0250
Gabriel Richter

stalt« unter dem Direktorat von Dr. Alfons Bilharz und Dr. Johannes Longard lebten die
psychiatrischen Patienten nicht mehr mit den körperlich Kranken unter einem Dach zusammen
. Die dazu erforderlichen baulichen Veränderungen waren zwischen 1889 und 1907 erfolgt:
1857 Bezug des sogenannten »Roten Hauses«, später St. Johann mit Erweiterung 1897 für
unruhige Männer, 1889 Engelsburg für unruhige Frauen, 1896 St. Vinzentiushaus für ruhige
Männer, 1907 Anna-Haus mit Erweiterung für ruhige Frauen. Weitere Ausbauten während der
Weimarer Republik fanden nur noch zugunsten des Allgemeinkrankenhauses statt. So kam die
Errichtung des Kreisaltersheimes mit 43 in den Jahren 1928/29 dorthin verlegten sogenannten
»Pfründnern« lediglich den internistisch-chirurgischen Abteilungen zugute. Mit den an
Haupthaus und Josefshaus 1929/30 erfolgten Umbauten mit Einrichtung neuer Operationsräume
, eines Röntgenraumes, einer Entbindungsabteilung und eines neuen Ambulanzbereiches
setzte sich diese Interessenverlagerung fort. Sie gipfelte schließlich in der Belegung von
St. Johann und Engelsburg mit Infektionskranken und chirurgischen Patienten. Beide Häuser
waren durch die Abholung psychisch kranker Menschen 1940/41 frei geworden17.

Dem fast unverändert gebliebenen baulichen Zustand der Psychiatrie stand eine fast
einhundertprozentige Erhöhung des Krankenbestandes gegenüber. Wurden 1925 noch
124 Patienten betreut, so waren es im April 1930 bereits 179, im April 1934 193 und 1939
schließlich 220 psychiatrische PatientenI8.

Tabelle 1: Belegungszahlen und Aufnahmen in der psychiatrischen Abteilung
des Fürst-Carl-Landeskrankenhauses Sigmaringen™:

Belegung
Stichtag

Patienten

Aufnahmen
Jahr

Patienten

1.4.1924

125





1.4.1925

134





1.4.1926

144





1.4.1927

158





1.4.1928

163





1.4.1929

177





1.4.1930

179





1.4.1931

182





1.4.1932

183





1.4.1933

180

1932

46

1.4.1934

193

1933

51





1934

87

1.4.1936

199

1935

76

1.4.1937

213

1936

85

1.4.1938

203

1937

67

1.1.1939

220

1938

47

1.1.1940

227

1939

80

17 Zur Entwicklung der Aus- und Umbauten am FCL Sigmaringen: Edwin Ernst Weber: Vom
Landesspital zum Landratsamt. Zur Geschichte des Fürst-Carl-Landeskrankenhauses 1847-1979/1993.
In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte30/31 (1994/95). S. 211.

18 End (wie Anm. 10) S. 19 und Ernst (wie Anm. 15) S. 6.

19 Belegungszahlen für die Jahre 1924-1931: Jahresberichte des FCL Sigmaringen. KASX/2 Nr. 17-23;
für die Jahre 1932-1934: End (wie Anm. 10) S. 19; für die Jahre 1936-1944: Jahresberichte des St. Vin-
zentiushauses. KASXIV Acc. 1993/4 Nr. 835. Aufnahmezahlen in: StAS Ho. 310 Nr.268. Schreiben
Dr. End an den RpHL vom 16.1.1942.

248


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0250