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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0299
Carlsplatz und Carlsstraße

Errichtung dieser Wohnhäuser geschah ohne Rücksicht auf die ehemals geplanten Quartierstraßen61
.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war 1844 die Baulücke zwischen dem Beneficiat-
haus (Geb.-Nr. 281) und dem Wohnhaus Horn (Geb.-Nr. 262) geschlossen worden62. Da die
Distanz zwischen dem Haus Horn und dem Beneficiathaus keinen Raum bot für zwei
Einzelhäuser, wurde ein Doppelhaus errichtet. Warum das Beneficiathaus 1839 mit dieser
Distanz vom Haus Horn entfernt erbaut worden war, läßt sich nicht mehr eruieren. Vielleicht
war an dieser Stelle eines der ursprünglich geplanten Beamtenwohnhäuser vorgesehen worden
, so daß das Beneficiathaus mit dem entsprechenden Abstand dazu erbaut werden mußte63;
wahrscheinlich war aber der Zuschnitt des Grundstücks Horn hierfür ausschlaggebend.

Die südöstlich dem Beneficiathaus errichteten zweistöckigen bürgerlichen Wohnhäuser
können bis in die Jahre 1840/1842 zurückdatiert werden64. Das Wohnhaus des Renteischrei-
bers Held (Geb.-Nr. 340) war 1847 erbaut worden65. Es entsprach in Größe und Gestalt dem
Wohnhaus Schmidt (Geb.-Nr. 299) und war letztes Haus auf dieser Straßenseite in Richtung
Hedingen66.

Mit dem Bau der neuen Straßentrasse nach Hedingen war 1838 begonnen worden67. Im
Juli 1837 war die Stadt nachdrücklich zur Herstellung der Straße verpflichtet worden68. Die
ehemaligen Fahr- und Fußwege sollten nach Fertigstellung der Straße zur Disposition gestellt
werden. Die Stadt weigerte sich, die Herstellungskosten zu übernehmen und versuchte, die
Kosten auf das Land abzuwälzen, da sie die finanzielle Last nicht tragen könne, und zudem
das Land der eigentliche Verursacher sei.

Am 6. Oktober wurde die Baukommission von der Landesregierung beauftragt, den
bereits genehmigten Akkord ausführen zu lassen. Die Stadt wurde am 3. November 1838
ultimativ aufgefordert, bis zum 6. November bei der Spar- und Leihkasse die Summe von
1200 fl. für den Akkord zu hinterlegen. Anderenfalls sollte die Kasse ermächtigt werden,
diesen Betrag als Kredit auf den Namen der Stadt zu führen. Der ehemalige Vizinalweg nach
Hedingen war 1839 parzelliert und innerhalb weniger Jahre verkauft worden69.

Anfang März 1842 regte die Stadtverschönerungskommission an, das Gelände gegenüber
dem Regierungsgebäude zu planieren, den dortigen Hang stärker abzuböschen, um einen
Platz herstellen zu können und einen Gehweg anzulegen. Auf dem Platz sollten in drei Reihen
gestaffelt Bäume angepflanzt werden70.

61 Der genaue Baubeginn der Wohnhäuser läßt sich nicht mehr ermitteln; zu den angegebenen
Jahreszahlen vgl. Karte 12.

62 Regierungsrat Horn hatte am 3. März 1844 an den Stadtrat Meinrad Danegger (Dannegger) ein
100 Fuß langes und 57 Fuß breites Grundstück von seinem Garten verkauft, der hinter seinem Wohnhaus
lag; vgl. StAS, Ho 199, Akten Nr. 678.

63 Vgl. hierzu S. 292 f. Die Entscheidung, die beiden herrschaftlichen Gebäude auf die nordöstliche Seite
der Carlsstraße zu stellen, wurde erst am 17. März 1839 endgültig gefaßt. Zu diesem Zeitpunkt war der
Bauplatz für das Beneficiathaus bereits aufgesteckt; vgl. hierzu Anm. 35.

64 Vgl. hierzu Gebäudekataster, StAS, Dep. 1, Akten Nr. 2311 und unten, Karte 12.

65 Ebd.

66 Größe und Gestalt waren vorgeschrieben worden, um die symmetrische Platzgestaltung nicht zu
stören; vgl. hierzu oben, S. 295. Anm. 54.

67 Vgl. hierzu StAS, Dep. 1, Akten Nr. 1158 und Amtsbuch Nr. 65.

68 Vgl. StAS, Dep. 1, Akten Nr. 1158, Protokollauszug der Landesregierung vom 5.Juli 1837.

69 Kammerdiener Schwarz hatte am 24. April 1839 den Weg zwischen der Aumauer und seinem Garten
um den Kaufpreis von 11 fl. zugestanden bekommen; vgl. StAS, Dep. 1, Amtsbuch Nr. 66. - An die
fürstliche Verwaltung waren am 11. März 1839 zwei Wegstrecken um 150 fl. und am 10. April 1839
weitere drei Wegstrecken für 200fl. veräußert worden; vgl. StAS, Dep. 1, Amtsbuch Nr. 66. Weitere
Wegstrecken wurden an Tierarzt Eisele und Joseph Maier verkauft; vgl. StAS, Dep. 1, Amtsbuch Nr. 67,
Ratsprotokoll vom 10. August 1840.

70 Vgl. StAS, Dep. 39, Fürstl. Hofkammer, Rubr. 17/8, NVA 16676.

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