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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0379
Staatsarchiv Sigmaringen

bot sich dazu an, das Erd- und Obergeschoß des Palais mit seinen repräsentativen Sälen der
Öffentlichkeitsarbeit des Staatsarchivs zuzuordnen. Somit kommen die prachtvoll ausgestatteten
Herrschaftsräume des vergangenen Jahrhunderts nicht nur den Bediensteten des Staatsarchivs
zugute, vielmehr kommt die interessierte Öffentlichkeit in den Genuß, dort Vorträge
und Veranstaltungen verschiedenster Art in einem respektvollen Ambiente zu erleben.

Der Neue Prinzenbau wird dank seiner ursprünglichen Nutzung in besonderem Maße
geprägt durch die großzügige Raumabfolge verschiedener Saalbereiche, die mit ihrem wertvollen
Dekorationsbestand und ihrer reichhaltigen Ausstattung einen Einblick in die Hofhaltung
des vergangenen Jahrhunderts geben. Ausgehend von der Erbauungsphase ab 1842 finden sich
in den Räumen verschiedene Stilrichtungen wieder, insbesondere die der neogotischen Erstfassung
und die aus der Umbauphase resultierende neoklassizistische Überarbeitung.

Das Gutachten der beteiligten Restauratoren und der Denkmalpflege kam zu dem Ergebnis
, daß der neogotische und der im späteren hinzugefügte neoklassizistische Ausstattungszustand
in den repräsentativen Räumen weitgehend erhalten war und sich nachweisen ließ.

5.3 Umbau- und Sanierungskonzept

Aufgrund des schlechten Gebäudezustandes mußte der Dachstuhl bereits 1984 als Vorwegmaßnahme
saniert und die Dachdeckung erneuert werden. Die ersten Maßnahmen mit Beginn
der Rohbauarbeiten 1989 galten der Bestandssicherung und dem Brandschutz. Neben dem
Einbau eines zusätzlichen Fluchttreppenhauses mit Aufzug wurde im Deckenbereich über
dem Erdgeschoß der Einbau von Stahlträgern zur Verstärkung der vorhandenen Holzbalkendecke
notwendig und ein Teil der bestehenden Holzfachwerkwände wurde gegen ein Stahlfachwerk
ausgetauscht. In diesem Zug erfolgte auch die Tieferlegung und Niveauangleichung
des Kellergeschosses im Bereich Verbindungsbau - Neuer Prinzenbau zur Andienung der im
Untergeschoß des Neuen Palais untergebrachten hauseigenen Restauratorenwerkstatt. Im
Anschluß an die Sanierung der neoklassizistischen Außenfassade erfolgte die Erneuerung der
stark beschädigten Freitreppe, die vom Gartensaal im Erdgeschoß zu den Außenanlagen führt.

5.4 Restaurierungsschwerpunkt

Mit Abschluß der Restaurierungsarbeiten und der Außenanlagengestaltung im März 1994
wurde das Sanierungsprojekt beendet. Dank einer flexiblen Nutzung, die der großzügigen
Raumabfolge und der wertvollen Ausstattung des Neuen Prinzenbaus in vollem Umfang
Rechnung trägt und auch das äußere Erscheinungsbild des Gesamtkomplexes als städtebauliche
Dominante erhalten hat, konnte der Fortbestand dieses Kulturdenkmals für die Zukunft
gewährleistet werden.

Ziel und Aufgabe dieser Restaurierung war es zunächst, die zeitliche Abfolge dieser
einzelnen Fassungsphasen Raum für Raum festzustellen und in einen historischen Zusammenhang
zu bringen. Mit Hilfe der beteiligten Restauratoren und der Denkmalpflege wurde im
wesentlichen festgestellt, daß der neogotische und der im späteren hinzugefügte neoklassizistische
Ausstattungsbestand sich in den repräsentativen Räumen - und dazu zählen u. a. der
Spiegelsaal, der aufgrund seiner dominanten Farbgebung so genannte Schwarze Salon, der
Apostelsaal und der Gartensaal - weitgehend erhalten hat und nachweisen ließ.

Dort, wo der Bestand nur spärlich oder nicht mehr vorhanden war, konnte mit Hilfe des
Raumbuches und der restauratorischen Gutachten im Sinne einer historisch zusammenhängenden
Raumgestaltung nachempfunden und rekonstruiert werden. Entscheidend für die
Restaurierung war nicht die Wiederherstellung einzelner Räume, vielmehr ging die Zielsetzung
der Sanierung des »Neuen Prinzenbaus« in die Richtung, der Öffentlichkeit, die Zugang
zu den Räumen haben wird, ein Erlebnis historisch geschlossener Raumabfolgen mit einem
für die Entstehungszeit spezifischen Gestaltungscharakter zu vermitteln.

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