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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0045
Da Capo!

ches Bild von den Verhältnissen im Ort und den damals lebenden Menschen nachzeichnen,
vor allem wenn die auftauchenden Personen noch bekannt oder einem heute die Namen aus
den Akten und Familienbüchern noch geläufig sind. Vor allem aber kann in diesem Zusammenhang
die Geschichte - vielleicht nicht historisch eindeutig und wissenschaftlich verbürgt,
vielleicht auch etwas sentimental und gar zu harmonisierend - etwas von der außergewöhnlichen
Atmosphäre im Dorf widerspiegeln, die während der Baumaßnahme im Ort herrschte.

Der größte Teil dieser Fortsetzungsgeschichte befaßt sich, begleitet von zahlreichen amüsanten
Exkursen, mit den Diskussionen im Ort um die Notwendigkeit, eine solche neue
Straße zu bauen. Zum Bau selber heißt es dann: Allerdings hots beim Baua au, wies überall
goht, ziemli viel Verdruß gia. Schau beim Vergia bot menga gmuit, er sot au a Stuck kriega;
doch ist er bald zun ara andera A'sicht kumma, wo er g 'merkt bot, daß Akidanta kuine Herra
wearet und am liebsta wieder aus 'em Kummet schlupfea thätet. >Des ist änderst, als da Fürsta-
bearger an Waldweag macha; denn dia Ke... will saga Herra sind gottsträßi hoikle<; sait der
Stricker Isidore, >do ka's uim passiera, ma ka' umasust schaffa und mueß froh sei, wenn ma'it
no dazu sei ganz sächli eibrocket, drum d'händ vo'da Butta.< So u'gern es d' Leit in dena Ort-
schafta, wo d'Stroß duri gmachet wora ist, im A'fang g'seah hond, daß so viel italienische
Weagmachers-Kollega a'rucket, so guat hond sie sich mit der Zeit mit ihna vertraga; denn sie
hond bald g'merkt, daß uin, der buit mit dem Pflueg und morn mit Schaufel und Eickel kandiert
, it so leicht thuet und au lang it so viel rieht'as so a'tuschur Scherrmausa-Italiano. Aus
dem Grund sind die Uihuimischa mit dera welsche Verstärkung bald vollständig uinig woara.
Z'Kreahuistetta ist beispielsweis an Leabalang g'sei, daß ma dra zweiflet bot, wenn ma aus der
Fremde in d'Nähe vom Ort kumma ist, ob ma it verirret und in a ultra-Montanes G'höft grota
sei; denn aus älla Zinka im ganzen Dorf bot raus g'tönnet: »Ewiwawiwalagerraa«. Sogar d'Ju-
ge't ist ihrer germanischa Abstammung u'treu woara und bot die romanischa Lieder vo a bis
zett nochigmachet und mitg'sunga, so daß ma bald hett müessa fuercha, eisara melodischa
Haiberger-Volkslieder müssafür älleweil deana Kantü-Schnurrantaa-Italiano Platz macha ...

Wo d'Stroß endli fertig g'sei ist, hond d'Huistetter a klei Einweihungsfest und d'Italiener
zugleich d'Abschiedsfeier g'halta. D'Festred bot der Pfarrverweser Hirn, an hochachtbara
Geistliche, der fast eaba so guet italienisch wie deutsch bot reda könna, ragschmettert und an
Italiener bot folgendes Abschiedsgedicht, des mir so gfalla bot, daß i's ufgschrieba hau, vortrage
» Uf Haibearg mir hot nett gfalla:
Uf Haibearg i'thu kumm no meh.
Für diemol i'de leit sag alla
Vergealts Gott, guti Mens, adie!

Vielleicht, es wird a' Isabahna,
Vielleicht a' andrer Sach gebaut.
I'saff mit mini alta Spana
Ka'seifür mi'es geh a'Braut?
Ihr brücket wieder nu mir scriba,
Wenn geits no' z'graba do'rum meh.
Wo i'au sei, i thu it blieba
Undno molsag: Uf Wiederseh'!«

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