Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 148
(PDF, 85 MB)
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Otto Werner

6. INTEGRATION

Wir wissen nicht, wann Rabbiner Dr. Samuel Mayer in den Kreis der Mitglieder der
Museumsgesellschaft aufgenommen wurde. Im Protokollbuch der Museumsgesellschaft94
tritt Dr. Samuel Mayer erstmals im Februar 1844 als Kandidat für eine Funktion im Verein in
Erscheinung, als der bisherige Sekretär der Museumsgesellschaft, Rentmeister Holzel, vieler
Amtsgeschäfte wegen seinen Posten unmöglich mehr beibehalten konnte. Auf ihn entfielen
elf Stimmen, und er nahm die 3. Stelle ein .95 Nachdem im Jahre 1846 die Herren von
Wangenheim und von Crousaz die Wahl als Vorstandsmitglieder nicht angenommen hatten,
mußten am 30. Dezember 1846 zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt werden. Die Wahl fiel
auf Hauptmann Werner mit 13 und auf Regierungsrat Milden und Rabbiner Dr. Mayer mit je
11 Stimmen. Da bei den beiden letzteren das Loos entscheiden mußte, so fiel letzteres auf
H. Rggsrath Milden zum Vorstandmitgliede. Weil aber H. Rggsrath Milden bei der ersten
Wahl zum Ersatzmann gewählt wurde, und nunmehr in den Vorstand tritt, so traf es H. Rabbiner
Mayer, der nach ersterem die meisten Stimmen erhielt, als Ersatzmann %. Das Protokollbuch
der Museumsgesellschaft führte er ab Nr. 6197. Am 29. Dezember 1847 wurde Dr.
Mayer mit 35 Stimmen (der höchsten Stimmenzahl) in den Vorstand für das Jahr 1848
gewählt. Laut Protokoll Nr. 7598 wurde dem Dr. Mayer zu Beginn des Jahres 1848 die Stelle
des Sekretärs und Bibliothekars übertragen; auch übernahm er auf einige Monate für Assessor
Baur provisorisch die Kassenführung. Bei der Wahl zum Vorstand des Jahres 1849
erhielt Dr. Mayer mit 37 Stimmen die zweithöchste Stimmenzahl". Am 22. Januar 1849
erfolgte seine Wiederwahl als Sekretär und Bibliothekar10.0 Bei der Vorstandswahl für das
Jahr 1850 erhielt Dr. Mayer mit 45 Stimmen die höchste Stimmenzahl101; er blieb aber
Sekretär und Bibliothekar. Auch 1851 entfielen mit 31 die meisten Stimmen auf ihn102; er
blieb wieder Sekretär und Bibliothekar. Dies zeigt, daß Rabbiner Dr. Samuel Mayer das
Vertrauen der konservativen Kreise der Beamtenschaft des Hofes und der gehobenen Bürgerschaft
genoß.

Bereits im Jahr 1806 sollten die Juden zum Kriegsdienst herangezogen werden, ein fürstlicher
Erlaß befreite sie aber sogleich wieder von der Konskription gegen die Zahlung eines
Jahresbeitrages von 500 Gulden in Friedens- und von 1000 Gulden in Kriegszeiten. Seit 1830
waren sie persönlich zum Militärdienst verpflichtet; die vom Jahre 1806 an erhobene Abfindungssumme
mußten sie aber weiterhin zahlen. So lese ich beispielsweise in der »Bekanntmachung
« der Fürstlichen Regierung vom 17. Februar 1837: Es wird in der Mitte des nächsten
Monats die Rekrutenziehung zu der erforderlichen Ergänzung für das Fürstliche Bundes-
Contingent vorgenommen werden, und es haben daher die Vorgesetzten der Stadt, der sämmt-
lichen Otschaften des Landes, und der Judenschaft da hier und auf der
Frie dr ich s Straß e 103 zu veranstalten, daß die abwesenden Militärpflichtigen von ihren
Eltern, Pflegern und Anverwandten sogleich, und zwar so einberufen werden, daß selbige zu

94 «Museums Protocoll. Angefangen den 12ten Jänner 1838« - Lagerort: Hohenzollerische Heimatbücherei
Hechingen, Sign. K. 393 k.

95 Ebd. Protokoll Nr. 40. Actum Hechingen d. 27. Febr. 1844, § 1.

96 Ebd. Nr. 57.

97 Actum den 4. Merz 1847.

98 Undatiert - Sitzung zwischen dem 8. Jan. und dem 10. Februar 1848.

99 Protokoll Nr. 82. Actum 29. Dec. 1848.

100 Ebd. Nr. 85.

101 Ebd. Nr. 94 vom 20. Dezember 1849.

102 Ebd. Nr. 99 vom 7. Januar 1851.

103 Hervorhebung durch den Verfasser.

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