Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 219
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1998/0233
Sophie Scholl und das weibliche Reichsarbeitsdienstlager Krauchenwies

Abb. 8: Während ihres Aufenthalts in Krauchenwies hält sich Sophie Scholl häufig in der katholischen
Pfarrkirche von Krauchenwies auf - zum Orgelspielen und zum Besuch von Gottesdiensten. Innenansicht
der Kirche vor 1952. Vorlage: Kreisarchiv Sigmaringen VI/1 Nr. Kra/34

aufsucht. Ihre Entdeckungen und Empfindungen in der »freien Natur« hält sie in vielfach
gefühlvollen Worten in ihren Briefen und in ihrem Tagebuch fest. Heute abend war ich
noch geschwind im Park, es war ein wunderbarer Abend. Das erste Mal fühlte ich mich hier
wohl, vertraut sie am 20. April 1941 ihrem Tagebuch an43. Nach der Erinnerung von Inge
Aicher-Scholl, der ältesten Schwester von Sophie, bedeuteten inmitten der starken seelischen
Belastung im RAD-Lager der Park um das Lager und die liebliche Landschaft um
Krauchenwies - neben der Lektüre wichtiger Bücher, die zwar verboten waren incl. der
Bibel - ein ausgesprochen tröstliches Gegengewicht44. Zu einer Kraftquelle wird für sie
schließlich auch die katholische Pfarrkirche von Krauchenwies, wo die musisch begabte
Sophie Scholl mit Erlaubnis und dem Schlüssel von Gemeindepfarrer Karl Ehinger immer
wieder Orgel spielt und trotz des bestehenden Verbotes auch Gottesdienste besucht. Am
Karfreitag 1941 hält sie in ihrem Tagebuch fest, daß sie sehr gerne einmal wieder in die
Kirche ginge, nicht in die evangelische, wo ich kritisch den Worten des Pfarrers zuhöre. Sondern
in die andere, wo ich alles erleide, nur offen sein muß und hinnehmen. Ob dies aber
das rechte ist?4**

43 Jens (wie Anm. 10), S. 219.

44 Schreiben von Inge Aicher-Scholl an den Krauchenwieser Bürgermeister Heinz Schöllhammer v.
14. 6. 1983 (Gemeinderegistratur Krauchenwies Az. 753.2).

45 Tagebuch-Eintrag v. 11. 4. 1941 (Jens (wie Anm. 10), S. 214f.).

219


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1998/0233