Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 335
(PDF, 85 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Besprechungen

kommt im übrigen in seinem Beitrag über die Herren von Ow und das »Städtlein« Obernau
zum Schluß, daß von einer familiären Kontinuität zwischen den Edelfreien der Zeit um 1100
und den Ministerialen des 13. Jahrhunderts auszugehen sei. Die Abhandlungen von Siegfried
Kullen über das Siedlungsbild in den ehemaligen Owschen Herrschaften am oberen Neckar
und von Dieter Manz über die Beziehungen der Herren von Ow zur Stadt Rottenburg betten
die Familiengeschichte - so verschiedenartig die Ansätze der beiden Autoren auch sein mögen
- in den historischen Raum ein.

Unterschiedliche Aspekte der Sozialgeschichte und des Selbstverständnisses werden sichtbar
in Aufsätzen von Maren Kuhn-Rehfus, Jobann Ottmar und Rudolf Seigel. Beweis des
Zusammengehörigkeitsgefühls der Linien ist die seit dem 17. Jahrhundert vorhandene »Com-
muntruhe« für gemeinsame Familiendokumente, auf die Rudolf Seigel in seiner Geschichte
der Owschen Archive hinweist. Zeugnisse des Selbst- und Familienbewußtseins sind die
Grabdenkmäler der Familie, die Johann Ottmar in Wort und Bild vorstellt und (teilweise in
Zusammenarbeit mit Dieter Manz) kunsthistorisch einordnet. Maren Kuhn-Rehfus schließlich
behandelt die Töchter aus der Familie, die in Nonnenklöster der Region eintraten.

Die Ortsherrschaft, die die Herren von Ow in mehreren Dörfern ausübten, wird in dem
vorliegenden Band angesprochen von Rudolf Seigel, der die Dorfordnungen des 16. Jahrhunderts
in den Dörfern, die damals den Herren von Ow gehörten, untersucht und ediert. Seigel
kann nachweisen, daß zu einem beträchtlichen Teil hohenbergische und württembergische
Vorbilder den Texten zugrunde liegen.

Die Mediatisierung stellt einen großen Einschnitt in der Familiengeschichte dar. Die Feudalherrschaft
wurde zum adligen Gutsbetrieb. Ludwig Gekle und Patrick Baudoux analysieren
die Verwaltung und wirtschaftliche Entwicklung des Gutes Wachendorf im 19. Jahrhundert
. Hoher Beamter im Königreich Bayern war Honor Freiherr von Ow, den Johannes,
Monika und Rudolf von Ow in Selbstzeugnissen zu Wort kommen lassen. Meinrad Freiherr
von Ow-Wachendorf skizziert mit seiner Biographie des Hans Otto von Ow-Wachendorf
(1843-1921) »ein Leben zwischen zwei Revolutionen« (so der Untertitel). Hierzu zieht er
ebenfalls Selbstzeugnisse heran. Auf die große Bedeutung, die Hans Otto und Hans Karl von
Ow-Wachendorf im 19. Jahrhundert für die Heimatkunde und Denkmalpflege in der Region
hatten, weist zu Recht Eberhard Gönner im abschließenden Beitrag hin. Daß bis heute in der
Familie der Freiherren von Ow ein Interesse und großes Engagement für die Geschichte
besteht, zeigt eindrucksvoll der vorliegende Band, der liebevoll von dem jungen Bibliotheca-
Academica-Verlag gestaltet wurde.

Sigmaringen Volker Trugenberger

Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum
60. Geburtstag, hg. von Alois Niederstätter. Konstanz: Universitätsverlag Konstanz 1996.
351 S., zahlr. Abb. (Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs NF 2)

Seit dem 13. Jahrhundert waren die 1787 ausgestorbenen Grafen von Montfort das bedeutendste
Hochadelsgeschlecht der Bodenseeregion. Mit ihren Herrschaften Feldkirch (bis 1390),
Bregenz (bis 1523) und Tettnang (bis 1779) haben sie die territoriale Entwicklung Oberschwabens
und Vorarlbergs entscheidend beeinflußt. Eine moderne Gesamtdarstellung, die das veraltete
Werk Johann Nepomuksvon Vanotti aus dem Jahr 1845 ersetzen könnte, steht noch aus.
Dankbar begrüßt man daher den Nachdruck von nicht weniger als 26 Aufsätzen, die meisten
verstreut publiziert, die Burmeister, Direktor des Vorarlberger Landesarchivs, seit Beginn der
1980er Jahre der Geschichte dieses Adelshauses gewidmet hat. Zwar sind nicht alle Beiträge

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