Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 367
(PDF, 85 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Besprechungen

(oder besser: ad microphonum) Gesagte in purem Originalton wiederzugeben. Solchergestalt
werden wir in die seltene Lage versetzt, sämtliche Grußworte in ihrer ganzen, blumigen Fülle
genießen zu können (S. 17-23 und 47-50). Außerdem tritt die gesamte Tagungs-Infrastrukrur
zutage: So wird beispielsweise S. 47 dem interessierten Leser kundgetan, daß ab 10.30 Uhr
»Kaffee, aber auch kalte Getränke« (Originalton) bereitstehen. - Solcherlei Informationen
durchziehen den ganzen Band. Dagegen werden die Verdienste des zu Ehrenden mit keinem
Wort erwähnt.

In den acht insgesamt kurz gehaltenen Referaten (S. 25-44, 51-78 und 97-106) kommen die
Protagonisten zu Wort. Die Vertreter der Archivbürokratie (Wilhelm Lenz, Gerhard Taddey,
Wilfried Schöntag und Werner Schneider) dominieren zahlenmäßig - wie von loyalen Beamten
nicht anders zu erwarten, wissen sie nur Gutes über die bisherigen Erfahrungen mit dem
Archivrecht zu berichten. Die Juristen (Hans-Ulrich Gallwas, Rainer Polley) vermitteln dem
Leser zwar die faustische Erkenntnis: »Da steh' ich nun, ich armer Tor ...«, was jedoch wenig
Nutzen bringt als Hilfestellung für die Alltagspraxis im Archiv. Die Zeithistoriker (Eberhard
Jäckel, Cornelia Rauh-Kühne, Michael Ruck) sind gegenüber den Archivaren in der Minderzahl
. Sie artikulieren ihr Unbehagen am Umgang der Landesarchivdirektion mit den Sperrfristen
je nach Wesensart entweder vornehm zurückhaltend (Eberhard Jäckel) oder aber frisch
und ungeniert (Cornelia Rauh-Kühne). Die Diskussion (S. 79-96, 107-134) hebt alsbald vom
Boden ab und entschwebt unaufhaltsam in ein weltfremdes Wolkenkuckucksheim. - In einem
Anhang (S. 143-184) sind schließlich einschlägige, normative Texte zusammengestellt, die
aber anderswo genau so gut nachgelesen werden können.

Sehr angenehm ist man hingegen angetan von dem Band, den Eugen Reinhard im selben
Jahr und in derselben Reihe herausgegeben hat. Den Anlaß gab das Symposium zu Ehren von
Meinrad Schaab, dem langjährigen Leiter der Abteilung Landes- und Kreisbeschreibung in
der Landesarchivdirektion, der 1993 in den Ruhestand ging. Angenehm wirkt bereits die Tatsache
, daß hier das ganze lächerliche Tagungs-Larifari weggelassen ist, das in dem Richter-
Band einen ungerechtfertigt breiten Raum einnimmt. Erfrischend instruktiv ist es zudem, die
Vita des Geehrten dargeboten zu bekommen wie auch ein Verzeichnis seiner Veröffentlichungen
, sind doch die Publikationen gewissermaßen das wissenschaftliche Psychogramm eines
Gelehrten. Neben der zweibändigen Geschichte der Kurpfalz (erschienen 1988 und 1992) als
opus magnum stehen 87 weitere Titel, die sich vornehmlich im Bannkreis von Historischem
Atlas Baden-Württemberg, von Kreisbeschreibungen sowie von der Landesbeschreibung von
Baden-Württemberg bewegen.

Es folgen sieben Beiträge über die Aufnahme der neuesten Kreisbeschreibungen bei der
Leserschaft (Referent: der Verleger Joachim Bensch), über die Faktenerhebung für die staatliche
Raumplanung, wobei die Kreis- und Landesbeschreibungen inbegriffen sind (H.-M. Cloß
und E L. Sepaintner), über die Urkataster in Württemberg (H. Klüver) und über die Oberamts
-, Kreis- und Landesbeschreibungen per se (drei Referate: K. Andermann, H. Vasarhelyi,
E. Reinhard). Der Band schließt mit einem Literaturverzeichnis zur amtlichen Landesbeschreibung
in Baden-Württemberg mit über 200 Titeln (dabei sind allerdings über die Hälfte
Buchbesprechungen). Gerade die zahlreichen Literaturhinweise machen dieses Bändchen zu
einem nützlichen Hilfsmittel - sowohl für den (berufsmäßigen) Landeshistoriker als auch für
den (hobbymäßigen) Heimatforscher.

Albstadt/Tübingen Peter Thaddäus Lang

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