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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1999/0214
Neues Schrifttum

beort, Haupttätigkeitsorten, Konfession, Ausschußzugehörigkeiten und Publikationsorten
»aufbereitet« werden. Dergestalt bleiben keine Wünsche offen, zumal auch ein ausführliches
Literaturverzeichnis weiterhilft (das schmerzlich vor Augen führt, wie dürftig die »parlamentsbiographische
« Literaturlage in Baden-Württemberg ist).

Im Umfeld der 150-Jahr-Jubiläumsfeierlichkeiten (1998/99) ist der Forschung und allen
Interessierten mit diesem Band ein unverzichtbares Hilfsmittel in die Hand gegeben, das jeder
, der sich mit der Revolution 1848/49 in Deutschland befaßt, mit größtem Gewinn lesen
wird. Auf die weiteren Bände des Unternehmens darf man sehr gespannt sein.

Aichwald Frank Raberg

Heinrich Raab: Revolutionäre in Baden 1848/49. Biographisches Inventar für die Quellen im
Generallandesarchiv Karlsruhe und im Staatsarchiv Freiburg. Bearbeitet von Alexander
Mohr. Kohlhammer: Stuttgart 1998, 1048 S. (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 48).

Es gehört zu den angenehmen Begleiterscheinungen der intensiven Beschäftigung mit der badischen
Revolution von 1848/49, daß im Rahmen ihrer 150jährigen Erinnerung Projekte initiiert
und vor allem auch zur Veröffentlichung gebracht wurden, die ansonsten vielleicht
noch lange Jahre nicht zu einem Abschluß gelangt wären. In dem hier anzuzeigenden Fall
handelt es sich um ein »biographisches Inventar«, also ein personenbezogenes Erschließungshilfsmittel
bezüglich eines im Badischen Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) über
Jahrzehnte hinweg zusammengetragenen Datenbestandes. Seine Ursprünge gehen zurück bis
auf eine erste Fundstellenkartei zu den bedeutenderen Teilnehmern an der Revolution von
1848/49, die Theo Köllisch in der Nachkriegszeit zusammenstellte. Darauf aufbauend sollte
Heinrich Raab, früherer Mitarbeiter des GLA, »für einen Geschichtsverein« ein Verzeichnis
von Revolutionsteilnehmern erstellen, konstatierte indes dabei erhebliche Unvollständigkeit
der Informationen. In mehr als 20jähriger Arbeit ergänzte er daher aus Akten des GLA sämtliche
personenbezogenen Informationen, derer er habhaft werden konnte.

Systematisch sah Raab die gesamte relevante Überlieferung durch, d.h. die Generalakten
der badischen Ministerien, Kreisregierungen, Bezirksämter, des Oberhofgerichts und der
Hofgerichte, des Verwaltungsgerichtshofs, der Amtsgerichte und anderer Behörden im Zeitraum
zwischen 1830 und 1860. Die gesamte Demokratisierungsphase, die auf die Revolution
von 1848/49 hinführte, wurde somit in den Blick genommen und damit breitflächig politische
Bewegung auf prosopographischer Grundlage dokumentiert. »Registriert wurden also
Personen, die in Baden aktenkundig wurden im Zusammenhang mit der polnischen Revolution
von 1830/31 und der anschließenden Flüchtlingswelle, weiter Teilnehmer der Unruhen
in Osterode und Göttingen, am Hambacher Fest und am Frankfurter Wachensturm 1833 mit
deren Verfolgungsperioden, die polizeiauffällig Gewordenen des Vormärz und schließlich
der Revolution von 1848/49 selbst« (S. 9). Aber damit nicht genug, denn auch die Folgewirkungen
der gescheiterten Revolution wurden einbezogen, insofern auch die Akten über die
weiteren Untersuchungen und Strafverfahren von Raab ausgewertet wurden.

Die vorliegende Publikation liefert allerdings nur den auf die (unmittelbare) Revolution
von 1848/49 sich beziehenden Teil der angelegten Gesamtdatenbank, die indes im GLA in ihrer
Vollständigkeit für die Forschung verfügbar ist. Auf dem Hintergrund der hier über Jahre
geleisteten ungeheuren Kleinarbeit ist denn auch zu akzeptieren, daß auswärtige Archive
nicht auch noch ausgewertet wurden. Hier wären also ggf. aus Gemeinde-, Stadt- oder Kirchenarchiven
zusätzliche Informationen zu recherchieren. Immerhin wurden die im Jahre

200


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