Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0031
Das ehemalige Kloster Pussen-Buron, später Alt-Beuron genannt

densteilend geklärt. Die Propstliste Pirzschelins, der Catalogus praepositorum, wurde
als eine Erfindung, als eine Fälschung des 18. Jahrhunderts abgetan. Gedanken
darüber, woher denn Betschat und Petrus, die ebenfalls einige Pröpste mit Namen
und Amtszeit erwähnt hatten, ihre Kennntis darüber erworben hatten, hat man sich
anscheinend nicht gemacht. Auch der klare Hinweis des Abtes Rudolf auf das Eges-
heimer Stiftungsurbar und die entsprechenden Nachträge in der Chronik des Dekans
Gruber blieben unberücksichtigt. Der Vertrag mit Osterreich aus dem Jahre 1790
wurde nur wenige Jahre später gegenstandslos, denn 1802 wurde das Kloster im Zuge
der Säkularisation aufgehoben. Durch den Reichsdeputationshauptschluß vom
25. Februar 1802 wurde u.a. auch das Kloster Beuron und dessen gesamter Besitz dem
Fürsten Anton Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen zugesprochen.

Ein sichtbares Zeugnis der Bemühungen und Bestrebungen, die Vergangenheit des
Klosters aufzuhellen und der Nachwelt ein bleibendes Denkmal zu hinterlassen, stellt
die 1738 fertiggestellte neue Abteikirche dar36. In einer Vielzahl von Bildern hat der
Maler Josef Ignaz Wegscheider nicht nur die Gründungslegende von Beuron im Tal
dargestellt, sondern auch die beiden Klostergründer Gerold und Peregrin, die Vögte
des Klosters, die Päpste, Könige und Kaiser, die das Kloster unter ihren besonderen
Schutz gestellt hatten, verewigt. Mehrere große Ölgemälde auf Leinwand in den Räumen
des Klosters - eines davon, eine Gesamtansicht der Klosteranlage aus der Mitte
des 17. Jahrhunderts, die anderen von 1738 - vervollständigen das Bild und die
Anschauungen, die die Augustinerchorherren in der damaligen Zeit über die frühe
Geschichte ihres Klosters hatten37. Die beweglichen Gegenstände des Klosters, wozu
insbesondere das Archiv und die umfangreiche Bibliothek gehörten, wurden nach der
Säkularisation aufgelöst, verschleudert, verkauft und auch zerstört38. Manche alte
Geschichtsquelle mag hierbei verlorengegangen sein.

5. GESCHICHTSSCHREIBUNG ÜBER KLOSTER BEURON
NACH DER SÄKULARISATION

1863 sind Benediktiner in das ehemalige Augustinerchorherren-Kloster Beuron eingezogen
. Mit der Geschichte des früheren Klosters haben sich insbesondere die
Beamten des Staatsarchivs Sigmaringen befaßt, in dessen Obhut die Fürsten von
Hohenzollern-Sigmaringen das Klosterarchiv gegeben hatten.

Bereits 1862 hat der letzte Weltpriester der Pfarrei Beuron, Anton Weiskopf, eine
kurze Geschichte des Klosters herausgegeben. 1885 hat Karl Theodor Zingeler eine
ausführliche Geschichte des Klosters Beuron veröffentlicht39. Er bringt die wichtig-

36 Wilfried Schöntag: 250 Jahre Abteikirche Beuron. Beuron 1988. Hier weitere Nachweise
über die Ausstattung der Kirche.

37 Max Schefold: Hohenzollern in alten Ansichten 1963. S. 87-89. Ders.: Die Kunstdenkmäler
Hohenzollerns, Bd. 2: Kreis Sigmaringen. Stuttgart 1948. S. 64-79.

38 P. Ursmar Engelmann: Das Schicksal der alten Beuroner Klosterbibliothek.
In: Freiburger Diözesan-Archiv 73 (1953). S. 182-191.

39 Zingeler (wie Anm. 1).

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0031