Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 7
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0019
Die Grafen von Gammertingen - Erben der Burg Achalm

Rätien ab, der im Raum Gaster - zwischen Zürichsee und Walensee - das Damenstift
Schänis gegründet hatte. Nach der von Hagen Keller angeführten Tradition an das
Kloster Einsiedeln war er mit einer Mechthild/Mathilde verheiratet. Erst durch diese
Heirat dürfte er zu reichem Besitz in der Westschweiz gekommen sein.

In seiner Urkunde für Beromünster beklagte Ulrich I. a. 1036, dass er seiner Söhne
als direkter Erben beraubt sei25. Dies muss nicht heißen, dass 1036 Söhne tot
waren: auch ein Eintritt in den Dienst der Kirche kann damit gemeint gewesen sein.
Ein Sohn Konrad wird als Bischof genannt, ein Heinrich war ebenfalls Geistlicher
und brachte das ihm übergebene Stift Beromünster später als Bischof von Lausanne
(1037-1050/4) seiner Kirche zu. Für sich und beide genannte Söhne stiftete Ulrich I.
ein Totengedenken. Weitere, bereits verstorbene Söhne kann er nicht gehabt haben,
sonst hätte er sie in diese Memoria mit Sicherheit einbezogen. Nepotes, die in der
Urkunde als Erben genannt waren, müssen somit von einer oder mehreren Töchtern
des Ulrich I. stammen. Zum Vogt von Beromünster bestimmte Ulrich I. der Reiche
deshalb seinen noch jugendlichen Enkel Arnold, der nach Herbert Weis um 1077
gestorben ist26. Der Urenkelgeneration dürfte der Arnold von Gammertingen
angehören, für dessen Tod der Zeitraum 1087/1091 angegeben wird27.

Im Umfeld des Ulrich I. des Reichen erscheint bei Walther Merz eine Udelhild, die
vor 1045 gestorben sein soll - eine Tochter des Ulrich I. aus erster Ehe28? Für eine
frühere Ehe spricht auch ein Sohn Konrad, der schon 1036 Bischof war. Der sehr seltene
Name Udelhild muss bei den mütterlichen Vorfahren des Ulrich I. von Lenzburg
, d. h. nicht in der Familie der Vögte von Schänis sein Vorbild besitzen, denn er
erscheint wieder bei den Grafen von Lenzburg, aber auch sowohl bei den Grafen von
Gammertingen als auch bei denen von Urach. Die Uracherin Udelhild war mit Friedrich
I. von Zollern verheiratet und hatte eine gleichnamige Tochter.

Alle Namen bei den Grafen von Gammertingen - soweit sie nicht auf die Vorbilder
in den Häusern Dillingen, Kiburg und Zähringen zurückführbar sind (Adelheid,
Adalbert, Konrad) - finden sich im Umfeld um Ulrich I. den Reichen von Lenzburg:
Arnold, Ulrich, Udelhild. Die Schwester der Burgunderin Mathilde und deren
Großmutter heißen Gerberga, ihre andere Großmutter Berta. Gerberga - zu Gepa
verkürzt - lautet der Name der Schwester des Ulrich II. von Gammertingen, eine
Tochter hat er Berta genannt. Der Verdacht, den Johann Adam Kraus 1937 geäußert
hatte, lässt sich so aus einer Vielzahl von Namen bestätigen.

25 Abgedruckt nach der Abschrift im Staatsarchiv Beromünster bei W. Merz: Die Lenzburg
Beilage 1 (wie Anm. 20) und bei H. Weis (wie Anm. 21) Lenzburger Regesten.

26 Keller (wie Anm. 24).

27 Kraus (wie Anm. 17), S. 59 nach Krüger (wie Anm. 12).

28 Merz (wie Anm. 20), S. 329 bzw. Beilage. Merz gibt für eine ältere Udelhild einen Todestag
13. IX vor 1045 an ohne Quelle. Die in den Nekrologen von Beromünster und Hermetschwil
zum 24. bzw. 25. März vermerkte Udda comitissa bzw. Oudelhilt comitissa ist die erst nach
1140 eingetragene Lenzburgerin.

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