Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 54
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Andreas Zekorn

In den Zeiten des Kirchenkampfes in Hohenzollern wurde 1874 das konfessionell
geprägte Casino gegründet zur literarischen und geselligen Unterhaltung im katholischen
Sinne. Es galt als Stützpunkt der Ultramontanen. Gründungsmitglieder des
Casinos waren unter anderem der Redakteur der katholischen Zeitung „Der Zoller",
Chorregent Michael Lehmann, sowie Geistliche der Stadt und der Umgebung, etwa
der Hechinger Stadtpfarrer und die Pfarrer von Weilheim, Rangendingen und Stein.
Ansonsten sind verschiedene Handwerker als Vereinsmitglieder nachweisbar. Die
Vereinigung bestand über einen längeren Zeitraum und beging 1914 ihr 40jähriges
Bestehen18.

Im Gegensatz dazu konnten sich Arbeiterbildungsvereine bzw. der Gesellenverein
nicht oder nur zögerlich etablieren. 1879 und 1894 sind Ansätze zur Gründung derartiger
Vereine erkennbar, die aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr existierten
. Erst 1909 gab es wieder einen katholischen Arbeiterbildungsverein19.

Hervorzuheben ist, dass auch die jüdischen Einwohner einen eigenen Kulturverein
gründeten. So hatte sich 1904 eine Vereinigung zur Pflege jüdischer Geschichte und
Literatur gebildet. Dem Verein, der auch Konzerte veranstaltete, stand der Fabrikant
Julius Levi vor20.

3. DAS MUSIKALISCHE LEBEN

Eng mit dem Fürstenhaus, aber auch mit dem Museum verknüpft war in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts das musikalische Leben in der Stadt Hechingen, das unter
Fürst Friedrich Wilhelm Konstantin (* 1801, + 1869, Regierungsantritt 1838) einen
bemerkenswerten Aufschwung erlebte. 1826 begann der zuvor in München tätige
Violinist Georg Wicht!21 in Hechingen, unter Zuzug von Orchestermitgliedern, die
noch aus der Zeit des Großvaters Friedrich Wilhelm Konstantins, dem Fürsten Hermann
Friedrich Otto, vorhanden waren, eine fürstliche Hofkapelle aufzubauen.
Wichtl blieb von diesem Zeitpunkt an bis zu seiner Pensionierung 1863 Mitglied der
Hofkapelle. Zudem holte der Erbprinz 1827 den königlich bayerischen Hofmusiker
Thomas Täglichsbeck22, Musikdirektor am Isartheater in München, zugleich Violinist
und Komponist, als Kapellmeister nach Hechingen. Täglichsbeck blieb ebenfalls
bis zu seiner Pensionierung 1857 in der Funktion des Hofkapellmeisters. Das Or-

18 Statuten und Mitgliederliste des katholischen Casinos vom 29.6.1874: StadtA Hechingen,
Nr. 84. - Index Sauter, Bl. 2223.

19 Index Sauter, Bl. 2177: Bildung eines Arbeitervereins durch Handwerksgesellen. 1894: Bildung
eines Arbeitervereins. 1901/05 werden keine Arbeiterbildungsvereine unter den Hechinger
Vereinen aufgeführt; 1909 dann wieder ein katholischer Arbeiterverein. (Hohenz. Blätter
112 (25.7.1901), 76 (3.4.1905), 144 (1.7.1909): Vgl. auch Index Sauter, Bl. 2170 - 2282 (zu den
Hechinger Vereinen).

20 Ludwig Egler, Chronik der Stadt Hechingen. Auf der Grundlage einer Bearbeitung von
Maximilian Rudolf von Ehrenberg: Hechingen 1906 (Überarbeitete Auflage 1980), S. 329;
Hohenz. Blätter 76 (3.4.1905).

21 * 1805 Trostberg/Bayern - f 1877 Bunzlau/Schlesien.

22 * 1799 Ansbach -1 1867 Baden-Baden.

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