Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 67
(PDF, 38 MB)
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Lesegesellschaften, Musik, Theater, Kunst

New York bis Schanghai" vom Spieltrupp Südwest, einem von Wolf gegründeten
Arbeitertheater, dargeboten.73

Unmittelbar nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren,
begannen sie auch das Theater für ihre Zwecke zu nutzen. Die deutsche Bühne wurde
geschaffen, um die Idee des Nationalsozialismus beim Theater zu vertiefen, es von
allen art- und volksfremden Einflüssen zu säubern ... und so ein neues starkes deutsches
Volks- und Nationaltheater zu schaffen. Hechingen gehörte zum Landesverband
Württemberg-Hohenzollern, für den die Württembergische Landesbühne unter
Leitung von Direktor Haaß-Berkow zuständig war. Zur Unterstützung der Bühne
wurde eine neue Theatergemeinde in Hechingen begründet, die im September 1933
bereits etwa 90 Mitglieder besaß. Die früheren Mitglieder der Theater-Gemeinde
mussten ihre Plätze erneut reservieren lassen, d.h. die alte Vereinigung wurde zu einer
neuen, nationalsozialistisch dominierten Organisation umgeformt. Die Leitung der
Theatergemeinde führte Landgerichtsrat Hönes fort, welcher der alten Theatergemeinde
seit Juni 1933 vorstand74. 1935 ging die Theatergemeinde in der NS-Kultur-
gemeinde auf, die für alle kulturellen Bereiche, wie Theater, Musik oder Vorträge,
zuständig wurde. Dies war ein weiterer Schritt im Rahmen der Gleichschaltungsmaßnahmen75
.

5. BILDENDE KUNST

Werfen wir noch einen Blick auf die bildende Kunst. Diese war, abgesehen von der
religiösen Kunst, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ebenfalls eng mit dem Fürstenhof
verbunden. Ab 1845 gab es sogar eine fürstliche Gemäldegalerie im Neuen
Schloss, das an der Stelle des alten Residenzschlosses 1819 errichtet worden war,
jedoch zunächst unausgebaut blieb. Um das Bauwerk sinnvoll zu nutzen, richtete
Fürst Friedrich Wilhelm Konstantin 1845 im Südflügel eine Gemäldegalerie ein. Der
Nordflügel war für die fürstliche Bibliothek bestimmt. Der in der Mitte zwischen
beiden Flügeln liegende große Saal sollte mit antiken Statuen ausgestattet werden und
für Aufführungen der fürstlichen Kapelle dienen. Eingerichtet war 1846 aber nur die
Gemäldegalerie, welche größtenteils auf die Mutter des Fürsten, Pauline, eine geborene
Prinzessin von Kurland, zurückging. Diese hatte die Kunstwerke zum Teil in
Italien gesammelt und in ihrer Wiener Residenz ausgestellt. Nach ihrem Tode erbte
Friedrich Wilhelm Konstantin die Sammlung. Vermehrt mit Werken aus den ebenfalls
ererbten schlesischen Besitzungen des Fürsten wurde die Sammlung bis 1853 im
Neuen Schloss ausgestellt und war dort dem Publikum unter Aufsicht des Kaufmanns
und Kunstkenners Anton Carry zugänglich. Ab 1853 überführte man die

73 Claudia Buckenmaier: Friedrich Wolf. Arzt und Schriftsteller in Hechingen 1921 - 1926.
In: Zollernalb-Profile. Bd. 1, hg. v. Zollernalbkreis. Balingen 1988, S. 137 - 145; HBH Ub 490.

74 Hohenz. Blätter 220 (25.9.1933).

75 Hohenz. Blätter 9 (11.1.1935), 243 (18.10.1935), 163 (17.7.1936). - Zum Theaterwesen in
Hechingen 1933 -1945: StadtA Hechingen, Reg. Nr. 5550 (Theater u. Konzerte) u. 5551 (Deutsche
Bühne).

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