Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 23
(PDF, 55 MB)
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Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen - zur Erweiterung ihres CEuvre

Abb. 30 Köln, Schnütgen-Museum, Predella eines ehemaligen Eulogius-Retabels 1519 (Ausschnitt)

Stellen, die einst vom Sprengwerk verdeckt waren, in Fortführung des Mauerwerks
bemalt. Die knappe neu bemalte Partie dürfte nur der verbliebene Rest der vom
Sprengwerk verdeckten Fläche gewesen sein. Tafeln in Donaueschingen46 zeigen, wie
weit sich solche Flächen über die Oberzone einer Tafel gezogen haben. Somit wäre
neben der hinzurechnenden Höhe auch ein Auszug denkbar. Die Donaueschinger
Tafeln weisen übrigens die annähernde Breite wie die drei Tafeln in Sigmaringen auf
(91 cm), doch lässt ihre Höhe, 160 cm, nicht mehr die nötige Zurechnung der Rahmenleistenbreiten
(in der Regel 4-7 cm) zu.

Wäre die Rekonstruktion aus technischen Gründen möglich, so scheint ihr sich die
unterschiedliche Datierbarkeit entgegen zu stellen. Zwei, eher unscheinbare Aspekte
sprechen für eine spätere Datierung: der Rockschlitzumschlag beim Mohrenkönig
auf der Anbetung der Könige und der Triton auf der Truhe der Verkündigungstafel.
Beides sind Elemente der Frührenaissance, die am Bodensee erst um 1515/16 auftauchen
. Das wehende Gewand, welches „ein Bein freilässt" taucht wohl zuerst in den
Wandmalereien im Festsaal des St. Georgen-Klosters zu Stein am Rhein auf und wird
später immer wieder ausgespielt (z. B. an den Orgelschutzflügeln der „Neuen Orgel"
im Konstanzer Münster, 1518 datiert)47.

Auch die Verwendung von mythologischen Motiven aus der Antike in Bildern
christlichen Inhalts spricht gegen eine Entstehung um 1512/13. In Konstanz und

46 Siehe Ebd. Abb. 24-26.

47 Vgl. Bernd Konrad: Das Triptychon von 1524 in der Konradi-Kapelle des Münsters zu
Konstanz und die Christoph-Bockstorffer-Frage. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen
in Baden-Württemberg 25, 1988, S. 70. - Bernd Konrad: Christoph Bockstorffer -
Maler der Frührenaissance in Luzern und Konstanz. In: Jahrbuch der Historischen Gesellschaft
Luzern 10 (1992) S. 41 - 60, Abb. 32.

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