Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 98
(PDF, 55 MB)
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Jürgen Scheff

1910 warb Peters in vielen Vorträgen für den allmählich aufkommenden alpinen Schilauf
, eine weitere große Leidenschaft dieses vielseitig interessierten Menschen. Schon
als junger Mann frönte er dieser Sportart als einer ihrer Pioniere in Arosa und Davos.
Der Naturfreund Peters war zudem Mitglied im Verein zum Schutz der Alpenpflanzen
und -tiere e.V, (Niederrieden/Allgäu).

Nach der kriegsbedingten Abordnung für die Jahre 1914 bis 1918 als Postrat nach
Hamburg konnte Peters nach Kriegsende seine Versetzung nach Konstanz erwirken.
1921 wurde Peters zum Oberpostrat ernannt. Nun befand sich mit der Schwäbischen
Alb wieder ein Karstgebiet in erreichbarer Nähe. Mit den kulturellen Hinterlassenschaften
, die aus den Höhlen der Schwäbischen Alb bekannt waren, hatte er sich
anhand von Fachliteratur nach Möglichkeiten vertraut gemacht12. Bereits im Frühjahr
1919 begann Peters, das Phänomen der Donauversickerung bei Immendingen und des
Wiederaustritts des Wassers in der Aachquelle an Ort und Stelle zu verfolgen. Insbesondere
die Fels- und Höhlenbildungen des Wasserburger Tals erregten dabei seine
Aufmerksamkeit. Wiederholte Schürfungen am großen Uberhang des Bildstockfelsens
auf etwaige kulturelle Zeugnisse aus der Vorzeit blieben zunächst erfolglos13.

2.2 Urgeschichtlichen Forschungen im Hegau 1926-1932

Im Alter von 56 Jahren entschloss sich Eduard Peters, seinem Leben einen neuen
Inhalt zu geben. Eine schwere Erkrankung, verbunden mit einem längeren Sanatoriumsaufenthalt
in der Schweiz (und möglicherweise auch Differenzen mit seinem vorgesetzten
Minister), führten am 1. Mai 1925 zur vorzeitigen Pensionierung. Finanziell
abgesichert und familiär unabhängig - Peters blieb zeitlebens ledig - widmete sich
Peters nunmehr fast ausschließlich seiner persönlichen Leidenschaft, der Erforschung
der Urgeschichte Süddeutschlands. Peters hatte diesen Schritt offenbar schon seit längerem
erwogen. Erste Kontaktaufnahmen diesbezüglich erfolgten mit Professor
Robert Rudolf Schmidt (1882-1950), dem damaligen Leiter und Begründer des urgeschichtlichen
Forschungsinstituts der Universität Tübingen. R. R. Schmidt war seit
seiner richtungsweisenden Ausgrabung im Sirgenstein nahe Blaubeuren, bei der ihm
die Abgleichung der verschiedenen süddeutschen Steinzeitkulturen mit denen Frankreichs
erstmals gelungen war, die wissenschaftliche Kapazität in Sachen Urgeschichte
in Süddeutschland schlechthin. Wohl auf dessen Anraten hin absolvierte Peters ab
dem Frühjahr 1925 ein regelrechtes Studium an der Universität Freiburg im Breisgau
(Hauptfach Geologie; Nebenfächer Botanik, Zoologie und Urgeschichte). Aktuelle
urgeschichtliche Ausgrabungen in der Freiburger Bucht sowie am Isteiner Klotz bei
Lörrach machten Freiburg seinerzeit zum Zentrum fruchtbarer, aber auch kontrovers
geführter fachwissenschaftlicher Diskussionen14. Zunächst beabsichtigte Eduard

12 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 7.

13 Ders.: Die altsteinzeitliche Kulturstätte Petersfels. Monographien zur Urgeschichte des
Menschen. Augsburg 1930. S. 9.

14 Wilhelm Deecke, Georg Kraft u. Eduard Peters: Verbesserungen und Bemerkungen zu
dem Aufsatze von L. Zotz über die paläolithische Siedlung am Oelberg beim Kuckucksbad. In:
Prähistorische Zeitschrift 20 (1929) S. 265-267.

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