Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 109
(PDF, 55 MB)
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Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

stellte es der Ausgrabungsleitung zur Verfügung. In den vier kleinen Räumen befand
sich laut Peters das „Büro", das „Museum", das „Laboratorium" sowie eine weitere
„Schlemmerei"49.

Für die naturwissenschaftliche Auswertung der Pflanzen-, Tier- und Menschenreste
konnten, wie bereits bei den Petersfelsgrabungen, Spezialisten des In- und Auslandes
gewonnen werden. Dr. Elise Hofmann (Wien) bestimmte Holzkohlen aus den
steinzeitlichen Feuerstellen, Heinz Tobien (Freiburg) die Kleinsäugerfauna. Heinrich
Wägele (Stuttgart)50 bearbeitete mit Unterstützung von Prof. Dr. B. Rensch (Berlin)
und Dr. W. Wenz (Frankfurt) die Schneckenfunde, Prof. Dr. Max Rauther (Stuttgart)
die Fischreste, und Prof. Dr. Hans Weinert (Berlin) die Menschenknochen51.

Mit der Ausgrabung der Falkensteinhöhle gelang Eduard Peter erstmals der Nachweis
einer mittelsteinzeitlichen Jägerstation auf der Südwestalb, und es blieb nicht die
einzige. Parallel durchgeführte Sondierungen am Abri des Bernaufelsens (28. Juli;
7. August) bei Thiergarten, im Probstfelsen (4.-7. September) bei Beuron sowie am
Teufelsloch (25./26. September) bei Gutenstein erbrachten ebenfalls mesolithische
Funde. Erfolglos blieben hingegen eine Probegrabung in den Lenzenfelsen gegenüber
der Falkensteinhöhle (4./21./26. August) sowie eine weitere in der Bettelküche im
Reintal (8. August)52. Erneut legte Eduard Peters am 11. November 1933 vor dem
Württembergischen Anthropologischen Verein in Stuttgart in einen Vortrag zum
Thema „Die mittlere Steinzeit und die Untersuchung der Falkensteinhöhle bei Tiergarten
" seine neuesten Ergebnisse vor.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 warf aber auch
schon erste dunkle Schatten. Die Arbeiter, die Peters für die Falkensteingrabung
beschäftigen durfte, mussten laut Vertrag „national" eingestellt sein; vorwiegend
waren es S.A.-Mitglieder. Die Ausgrabung fand ihren Abschluss mit der Pflanzung

49 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Grabungsbericht und -abrechnung Falkensteinhöhle
von Eduard Peters, 20. Oktober 1933. Brief Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 22. Juli
1933.

50 Ludwig Hässlein: Die Mollusken der Falkensteingrabung bei Tiergarten (Schwäbische
Alb). In: Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 107 (1952)
S. 60-71. - Ders.: Heinrich Wägele |- In: Archiv für Molluskenkunde 75 (1943) H. 5/6 S. 284.

51 Eduard Peters: Die Falkensteinhöhle bei Tiergarten. Mit Beiträgen von Volker Toepfer
und Heinrich Wägele. In: Fundberichte aus Hohenzollern 3, Anhang 2 der Fundberichte aus
Schwaben NF 8 (1935) S. 2-12. - Volker Toepfer: Die Ausgrabungen der Falkensteinhöhle im
oberen Donautal. In: Blätter des Schwäb. Albvereins 46 (1934) H. 2 Sp. 31-35. - Ders.: Die vorgeschichtlichen
Kulturen der Falkensteinhöhle im oberen Donautal. In: Jahresh. d. Vereins
f. Gesch., Kultur und Landeskunde Hohenzollerns 2 (1935) S. 175-186. - Heinz Tobien: Die
Kleinsäugerreste aus der Falkensteinhöhle im oberen Donautal In: Badische Geologische
Abhandlungen 10 (1938/39) H 1/2 S. 126-130. - Max Rauther: Fischreste aus der mesolithi-
schen Kulturschicht der Falkensteinhöhle an der oberen Donau. In: Jahreshefte des Vereins
für vaterländische Naturkunde in Württemberg 91 (1935) S. 121-124, 4 Abb. auf
Taf. XII.

52 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Grabungsabrechnung von Eduard Peters,
10. Oktober 1933.

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