Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 118
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Jürgen Scheff

tung erklären. Das Interesse der meist bäuerlichen Besucher war sehr stark86. Die
Presse berichtete wiederholt ausführlich über die Grabungskampagne87.

Während der laufenden Grabungen in Veringenstadt wurden bei Arbeiten zur
Flussbegradigung der Lauchert nördlich vom Hüttenwerk Laucherttal eine Siedlung
der Spätlatenezeit angeschnitten. Die beiden Studenten Hans Leonhard Hofer und
Walter Rest wurden von Eduard Peters zur Dokumentation der Fundstelle abgeordnet88
. Am 14. Oktober führten Eduard Peters, Adolf Rieth und der Bürgermeister aus
Neufra auf Hinweis des dortigen Lehrers Flad an der Torhöhle bei Neufra eine Begehung
durch. Sie erbrachte eine Aufsammlung von ca. 20 kg urnenfelderzeitlicher und
spätkeltischer Scherben89. Lehrer Flad nahm als einer von wenigen an den Grabungen
in Veringenstadt aktiv teil. Die Entdeckung alamannischer Gräber bei Kanalisationsarbeiten
in Bingen machte unmittelbar nach Beendigung der Höhlengrabungen
von Veringenstadt eine Notgrabung erforderlich. Sie erfolgte vom 21. Oktober bis
zum 4. November durch Rieth und Peters. Geborgen werden konnten 10 Bestattungen
mit zum Teil reichen Beigaben90. Im November 1935 wurde Eduard Peters eine
besondere Ehrung zuteil. Anlässlich des Winckelmanntages wurde er wegen seiner
großen Verdienste und uneigennützigen Arbeit zur Erforschung der Urgeschichte
zum korrespondierenden Mitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches
ernannt91.

1936

In einem Bericht vom 19. November 1935 an den Reichs- und Preußischen Minister
für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung sprach Eduard Peters die Notwendigkeit
an, die bedeutenden Veringenstadter Funde an e in e r Stelle und zwar in einem
Museum größter Bedeutung zusammenzuhalten und für die Belehrung weitester
Kreise auszugestalten*2. Peters dachte unter dem Hinweis, dass die dortigen Höhlen
und ihre Umgebung hohe landschaftliche Reize besäßen, zweifellos an ein Zentralmuseum
in Veringenstadt. Er räumte aber ein, dass es darüber hinaus auch noch möglich
wäre, die Hohenzollerische Landessammlung auf der Burg Hohenzollern mit
Funden zu versehen. Das Ministerium sah die Sachlage aber anders. Nachdem von
ihm die Hälfte der Grabungskosten der auf preußischem Boden erfolgten Kampagne
1935 beglichen worden war, wünschte es eine möglichst rasche Uberführung von

86 Willy Baur: Ein Heimatfest in Veringenstadt. In: Schwäbisches Heimatbuch 1936. S. 159 f.
Stuttgart 1936.

87 Eduard Peters: Vor- und Frühgeschichtliches. In: Hohenzollerische Volkszeitung. Nr 245,
12. Oktober 1935.

88 Adolf Rieth: Neue spätkeltische Funde im Laucherttale der Schwäbischen Alb. In: Man-
nus 29 (1937) S. 124-133.

89 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 16. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37)
Aktennotiz Eduard Peters betr. Torhöhle, 23. November 1941.

90 Peters, Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern [1935] (wie Anm. 67) S.251. - Ders., Vor- und
frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1935 (wie Anm. 67) S. 334 f.

91 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Mitteilung des Archäologischen Instituts des
Deutschen Reiches Berlin (Unterschrift unleserlich) an Eduard Peters, 29. November 1935.

92 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 75).

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