Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 127
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0139
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Eine für die Grabung am Butzenstein bei Inzigkofen beschaffte zerlegbare Hütte
wurde vom Landeskommunalverband erworben und im Magazingebäude beim Landeshaus
in Sigmaringen untergebracht. Sie sollte Peters bei künftigen Grabungen zur
Verfügung stehen. Anschließend wurden die beiden neolithischen Fundstellen auf
dem Amalienfels bei Inzigkofen und dem Burgstall bei Unterschmeien von Peters
untersucht, doch liegen hierüber keine näheren Fundbeschreibungen vor122. Einige
Kleinhöhlen am linken Donauufer in Scheer erbrachten keinerlei Funde, offenbar
waren sie vom Hochwasser der Donau ausgewaschen123. Peters übergab allen maßgeblichen
Zeitungen Aufsätze über die Grabungen. In Sigmaringen versuchte er
zudem, durch Aushang zahlreicher fotografischer Aufnahmen weiteres Interesse an
seinen Forschungen zu wecken. Auf Wunsch des Regierungspräsidenten von Hohen-
zollern, Dr. Karl Simons, nahm Eduard Peters am 21. Juli am „Betriebsausflug" der
Regierung nach Unteruhldingen teil, führte durch das Freilichtmuseum und hatte die
Möglichkeit, auf Parallelen zur vor- und frühgeschichtlichen Besiedlung Hohenzol-
lerns hinzuweisen124.

In einem äußerst freundlich abgefassten Schreiben des Rektors der Albert Ludwigs
-Universität in Freiburg i. Br., O. Mangold, wurde Eduard Peters zur Eröffnung
des neu gestalteten Museums für Urgeschichte am 17. Juni 1938 eingeladen. Seine Verdienste
für die Urgeschichtsforschung werden besonders hervorhoben, seine Ausgrabungen
, wissenschaftlichen Auswertungen und Veröffentlichungen als musterhaft
bezeichnet. Wenn ausdrücklich betont wird, dass die Universität ihren aufrichtigen
und bleibenden Dank125 bei der Eröffnung zum Ausdruck bringen möchte, so muss
das gegenüber Peters als eine Art Gutmachung für die Enttäuschung über die nicht
zustande gekommene Ernennung zum Ehrendoktor gewertet werden. Als besondere
Ehre empfand Eduard Peters das erstmalige persönliche Zusammentreffen und den
Gedankenaustauch mit der von ihm äußerst geschätzten Miss Dorothy A. E. Garrod
im gleichen Jahr. Die erfolgreiche Archäologin der Universität Cambridge hatte in
einem ihrer Werke, die sie Peters übereignet hatte, den Petersfels als reichste Fundstelle
des Magdaleniens in Deutschland bezeichnet126. Diese erfreulichen Intermezzi
taten dem ob der verschiedenen Anfeindungen verbittert und misstrauisch gewordenen
, nun schon fast siebzigjährigen Mann sicher gut. Wie dünnhäutig Peters mittlerweile
auf jede Form von Kritik reagierte, zeigt ein aufschlussreicher Briefwechsel mit
seinem ehemaligen Höhlenkameraden Benno Wolf. Der „Höhlenwolf" arbeitete,
obwohl er als Jude bereits massiver Anfeindungen von Seiten der „Ahnenerbe" -
Abteilung für Karst- und Höhlenkunde ausgesetzt war, weiter an einem umfassenden
Katalog der fossilen Höhlenfauna. Wolf beanstandete in einem Brief vom 28. März

122 Peters, Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938 (wie
Anm. 120) S. 187. - Ders., Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938 (wie Anm. 120) S. 68.

123 Ders., Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 14.

124 Ders., Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938 (wie
Anm. 120) S. 187. - Ders., Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938 (wie Anm. 120) S. 68.

125 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Schreiben O. Mangold an Eduard Peters,
8. Juni 1938.

126 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 23.

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