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Jürgen Scheff
1938 gegenüber Peters einige der in dessen Publikationen gewählten wissenschaftlichen
Bezeichnungen für eiszeitliche Tierarten. Auf die offenbar unzutreffende Kritik
Wolfs an der Nomenklatur des Paläontologen Fritz Berckhemer reagierte Peters
schroff abweisend und geradezu beleidigend, anscheinend fühlte er sich persönlich
angegriffen. Obwohl Benno Wolf in einem Brief vom 21. Mai 1938 in beschwichtigendem
Ton versuchte, den Kontakt und Gedankenaustausch aufrecht zu erhalten,
brach der Schriftverkehr zwischen den beiden ehemaligen Höhlenkameraden endgültig
ab127.
1939
Seinen 70. Geburtstag verbrachte Eduard Peters in Italien. Auf Einladung des Istitu-
to Italiano di Paleontologia Umana in Rom nahm er vom März bis Mai an Ausgrabungen
in der neu entdeckten Grotta Guattari bei San Feiice am Monte Circeo teil.
Eingefädelt hatte diesen Abstecher in die Urgeschichte Italiens Hugo Obermaier, der
seit diesem Jahr als Ordinarius für Urgeschichte an der Universität Feiburg/Schweiz
wirkte. Die Entdeckung der unberührten Höhle am Tyrrhenischen Meer ging mit
dem weltweit Aufsehen erregenden Fund eines gut erhaltenen, an der Oberfläche liegenden
Neandertalerschädels einher. Peters sollte nun durch seine in Italien bislang
Abb. 7: Grabung in der Hornsteiner Kluftgrotte, September 1939. Vorlage: Landesdenkmalamt
Tübingen
127 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Briefwechsel zwischen Benno Wolf und Eduard
Peters zwischen 28. März und 21. Mai 1938.
128
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