Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 164
(PDF, 55 MB)
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Jürgen Scheff

Kampagnen von 1935-1937 verschollen sind. Die Bestimmung der eiszeitlichen
Großsäugerknochen übernahm Fritz Berckhemer von der Württembergischen Naturaliensammlung
in Stuttgart, die Vogelreste ebenda Wilhelm H. Götz. Florian Heller,
Universität Heidelberg, bearbeitete die sonstigen Kleintierfauna. Die Untersuchung
der Holzkohlereste übernahm Wilhelm Holdheide. Eine Neubearbeitung der im
Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart gelagerten Faunenreste der Grabungen
1935-1937 erfolgte 2004 durch Thomas Rathgeber253.

Da der Schaf stall mit Abschluss der Grabung 1937 noch keinesfalls erschöpfend
untersucht war, nahm Eduard Peters 1943 und 1944 die Untersuchungen in
beschränktem Umfang wieder auf und führte sie noch bis kurz vor der französischen
Besetzung im April 1945 fort. Kriegsbedingt waren keine Arbeiter zu bekommen und
Peters grub meist allein. Von diesen Aktionen haben sich keine Berichte und Funde
erhalten. Vom Sommer bis Herbst 1946 nahm Eduard Peters die Grabungen im
Schaf stall allein wieder auf, um die Verluste von 1945 gutzumachen. Exakte Tuschezeichnungen
der Funde dieser Kampagne durch Oscar Heck existieren, aber nur
knappe Berichte. Das gleiche gilt für die beiden Grabungen im Folgejahr 1947 von
Mai/Juni bzw. September/Oktober254. Eduard Peters letzte Grabungskampagne
begann am 12. Februar 1948. Am Westende des Uberhangs entdeckte Peters anhand
des vermehrten Auftretens von Knochenkohlen einen weiteren, höher gelegenen altsteinzeitlichen
Rastplatz unter dem anschließenden Abri, das nun zur Unterscheidung
Schafstall 2 genannt wurde.

Schaf stall 2

Die Untersuchungen der Fundstelle Schafstall 2 vom 28. Februar bis 19. Mai 1948
sollen anhand des einzigen authentischen und ausführlichen Grabungsberichts wiedergegeben
werden, der von einer der Grabungen in den Veringerstadter Höhlen
erhalten ist. Er wurde kurz nach dem Tod von Eduard Peters am 22. Mai von dessen
Mitarbeitern Johann Riediger und Dr. Helmut Müller erstellt und enthält eine Planskizze
sowie eine Profilzeichnung.

Dr. Peters ließ nun die Böschung für einen Fahrweg einebnen, und begann Mitte
März 1948 mit einer Probegrabung. In diesem 5 m langen Graben fanden sich jedoch
nur Reste von Nagetieren. An der äußersten Stelle bei A unmittelbar am Fels wurde
nun ein Stollen in die Tiefe vorgetrieben, wobei Pakete von Höhlenbärenknochen in
einer Tiefe von 1,80 m von der Oberkante der Grabung an gerechnet gefunden wurden
, sowie „ Seltener Zufall: An einer Stelle: Nucleus und fünf Silexwerkzeuge des
gleichen Materials!" (Notiz von Dr. Peters). Die knochenführende Schicht war etwa
80 cm stark, 30 cm unterhalb davon fand sich noch eine etwa 4-5 cm starke schwarze
Kulturschicht mit Resten von Knochenkohlen, Knochenstücken, Zähnen, bearbeiteten
Feuersteinen und Absplissen.

253 Peters, Die altsteinzeitlichen Kulturen (wie Anm. 78) S.190-194. - Götz (wie Anm. 81) S.
101-114. - Holdheide (wie Anm. 83) S. 85-98. - Rathgeber, Die quartäre Tierwelt (wie Anm.
229) S. 207-228.

254 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Tagebuch Peters 1946/47. Diverse Fundberichte
und Fundzeichnungen.

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