Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 171
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0183
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

derkultur sowie der Spätlatenezeit bestimmen, während er hinsichtlich der Datierung
der 30 Silices (Klingen, Schaber?) mehrerer Reibsteine, angeschliffener Steine und
angeblicher Griffe von Steinbeilen aus Horn in die Jungsteinzeit nicht sicher war.
Anhand der Tierknochen ließen sich Pferd, Rind, Schwein, Hirsch und Reh belegen.
Peters ausführlicher Grabungsbericht sowie sämtliche Funde sind verschollen274.

Starke Wasserausbrüche in den Jahren 1966 und 1967 führten zur Ausschwemmung
fundreicher Sedimentschichten aus dem Eingangsbereich der Maurushöhle.
Lesefunde aus dem Uferbereich der Donau gelangten sowohl ins Heimatmuseum
Meßkirch als auch in die geologisch-paläontologische Sammlung des Benediktinerklosters
Beuron. Zur Rettung noch vorhandener Funde führten Rolf Dehn und Wolfgang
Taute 1969 eine Notgrabung in der Höhle durch, welche vorwiegend Keramik
der Spätlatenezeit, aber auch Steinwerkzeuge des Endpaläolithikums (Spätmagdaleni-
en) sowie des Endneolithikums erbrachte. Sowohl die Höhlenforschungsgruppe der
Bergwacht Sigmaringen (1966/67) als auch die Höhlenforschungsgruppe Hegau-
Randen (1981) fanden in neu entdeckten Höhlengängen Uberreste des Höhlenbären275
.

Funde: Silices (späte Altsteinzeit); Silices, Reibsteine, angeschliffene Steine, Hornartefakte
(Jungsteinzeit); Tonscherben (Urnenfelderkultur, Spätlatenezeit).

Verbleib: Archäologisches Landesmuseum (Inv. Nr. A 1627), Staatliches Museum
für Naturkunde Stuttgart; Heimatmuseum Meßkirch; Heimatmuseum Tuttlingen;
Sammlung Kloster Beuron.

Paulshöhle (7919/020) [Carlshöhle, Karlsgrotte]
Beuron (Kreis Sigmaringen)

Bereits im Jahr 1841 wurde aus der geräumigen, 1 km ostsüdöstlich Beuron gelegenen
Höhle ein umfangreicher Hortfund der späten Urnenfelderkultur geborgen.
Unter den meist fragmentarischen Bronzegegenständen ragen neben Sicheln, Armringen
, Messern, Schwertern, Lanzen- und Pfeilspitzen vor allem verzierte Bruchstücke
von Bronzebeinschienen hervor. Ein menschliches Gerippe, welches als Beigabe
ebenfalls eine bronzene Lanzenspitze besaß, wurde wohl zeitgleich in oder bei der
Paulshöhle ausgegraben. Als weitere Fundgegenstände erhielt Freiherr Carl v. Mayenfisch
1857 ohne nähere Angaben zur Fundsituation eine Bronzefibel der Hallstattzeit
sowie eine Bronzemesserklinge. Von einer eigenen Grabung berichtet Mayenfisch
: 1866 fand ich in der)ext Carlshöle genanten Felsenwand die gleichen Gegen-

274 Peters, Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 12-14. -
Archiv LDA (wie Anm. 36) Brief Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 6. Juli 1930. - Peters,
Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 8, 11.

275 Hermann Schön: 7919/17 Roter-Brunnen-Höhle. In: Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde
in Südwestdeutschland 13 (1977) S. 40-42. - Wolfgang Taute: Urgeschichtliche Kulturreste
in Höhlen und unter Felsdächern der Schwäbischen Alb. In: 5. Int. Kongress für
Speläologie, Exkursionen AI, B, Cl, C2. München 1969. S. 32. - Jürgen Hönle: Neuentdeckungen
in der Roter-Brunnen-Höhle (7919/17) bei Beuron (Schwäbische Alb). In: Beiträge
zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland 31 (1987) S. 24-30.

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