Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 194
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0206
Jürgen Scheff

Inzigkofer Grotten (7921/008) [Felsenhöhlen bei Inzigkofen]
Inzigkofen (Kreis Sigmaringen)

Die malerische Grotten des ehemals Fürstlichen Parks Inzigkofen, 0,6 km westlich
des Klosters, wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts durch Wanderwege, Treppen
und Brücken erschlossen. Beim Ausräumen der Grotten sollen dabei überwiegend
jungsteinzeitliche Funde gemacht worden sein, die in die Fürstlich Hohenzollerischen
Sammlungen in Sigmaringen gelangten: Steingeräte wie Beile, Hämmer, Meißel, Schaber
, aber auch Gegenstände aus Hirschhorn, Knochen und gebranntem Ton364. Die
Erhaltung und Patina eines Teils dieser Gegenstände spricht eher für Funde aus neo-
lithischen und urnenfelderzeitlichen Uferrandsiedlungen, möglicherweise vom
Bodensee. Jedoch könnte ein kleiner Fundkomplex von neolithischen Tonscherben
(Wauwiler Keramik) der Sigmaringer Sammlung aus einer der zahlreichen Grotten
stammen, zumal ihnen noch Höhlenlehm anhaftet365.

Eduard Peters führte im Mai 1935 Probegrabungen in den Grotten von Inzigkofen
durch, die offenbar keine Funde ergaben. Nähere Einzelheiten sind nicht überliefert366
.

Funde: Stein-, Knochen- und Geweihwerkzeuge (Zuordnung unsicher); Tonscherben
(Jungsteinzeit).

Verbleib: Fürstlich Hohenzollerische Sammlungen Sigmaringen.

Felsdach Inzigkofen (7921/016) [Butzenstein]
Inzigkofen (Kreis Sigmaringen)

Wenige Meter über der Donau, 0,2 km südöstlich vom Bahnhof Inzigkofen, liegt
in der Talaue am Fuße des Butzensteins ein unscheinbares, wenig überhängendes
Felsdach. Vom 14. bis 23. Mai 1935 führte Eduard Peters eine Probegrabung durch.
Neben latenezeitlichen sowie älteren vorgeschichtlichen Scherben traf er eine mittelsteinzeitliche
Kulturschicht an, die offensichtlich Parallelen zum Mesolithikum des
Falkensteins zeigte367. Die Grabung wurde von Peters selbst sowie durch einen
Zuschuss der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Arzte in Höhe von 300 Mark
finanziert368.

Die Hauptgrabung fand vom 18. Juli bis 13. August 1938 statt. Da die unpubli-
zierte ausführliche Dokumentation der Grabung sowie fast sämtliche Funde seit 1945
verschollen sind, muss zur Rekonstruktion der Ergebnisse weitgehend auf knappe

364 A. A.: Vorgeschichtliches von der oberen Donau. In: Hohenzollerische Volkszeitung, 7.
August 1907. - Karl Schumacher: Zur prähistorischen Archäologie Südwestdeutschlands. In:
Fundberichte aus Schwaben 6 (1898) S. 17.

365 Biel, Zur neolithischen Besiedlung der Schwäbischen Alb (wie Anm. 207) S. 62. - Ders.,
Vorgeschichtliche Höhensiedlungen (wie Anm. 319) S. 285-287.

366 Eduard Peters: Inzigkofen. In: Fundberichte aus Hohenzollern 3, Anhang 2 der Fundberichte
aus Schwaben NF 8 (1935) S. 2. - Ders., Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 8, 12.

367 Ders., Inzigkofen (wie Anm. 366) S.2.

368 Ders., Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern (wie Anm. 67) S. 250. - Ders., Vor- und frühgeschichtlicher
Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1935 (wie Anm. 67) S. 332. - Nachlass
Peters Tübingen (wie Anm. 37) Brief Prof. Dr. B. Rassow an Eduard Peters, 27. Februar 1936.

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