Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 275
(PDF, 55 MB)
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Neues Schrifttum

keiten auftreten. Lediglich im Protokoll der Sitzung vom 28. Januar 1947 wird deutlich
, dass Carlo Schmid auf eine Bodenreform unter Einbeziehung des Großgrundbesitzes
drängt und eine entsprechende Kann-Bestimmung des Entwurfs von Staatssekretär
Weiß in eine Muss-Bestimmung umformuliert haben will (S. 372/373).

Erschlossen wird das Quellenmaterial durch nahezu lückenlose biografische
Angaben zu jeder in den Protokollen erwähnten Person; bei wichtigen Persönlichkeiten
sind sie meist von erfreulichem Detailreichtum. Dies gilt natürlich insbesondere
für die besonders ausführlichen biografischen Angaben zu den Mitgliedern des
Staatssekretariats. Eine ebenso nützliche Arbeitshilfe sind die sehr ausführlichen
Register, die Personennamen, Ortsnamen und Sachthemen erfassen. Dasselbe gilt für
die Ubersicht (auch thematischer Art) über die berühmten Landräte-Tagungen.

Die umfangreiche Einleitung des Herausgebers befasst sich mit der Entstehung des
Landes Württemberg-Hohenzollern in staatsrechtlicher Sicht, insbesondere mit der
staatsrechtlichen Stellung der „Delegation Tübingen der Landesverwaltung Württemberg
", der Landesdirektionen und des späteren Staatssekretariats, deren komplizierte
Genese akribisch dargestellt wird. Ergänzt wird diese Darstellung durch landesgeschichtliche
Zentralpunkte wie den erzwungen Rücktritt Paul Binders als „Finanzminister
", die Verfassungsbildung, den württembergisch-hohenzollerischen Sonderweg
der politischen Säuberung, die Bildung der Regierung Bock. Ausgesprochen
positiv wirken sich dabei die zahlreichen biografischen Arbeiten des Herausgebers
für diesen Zeitraum aus. Enttäuschend ist jedoch, dass sich Frank Raberg nicht entschließen
kann, sich mit Fragen mentaler Grenzziehungen und des aufkeimenden
oberschwäbischen Regionalbewusstseins gründlich auseinander zu setzen, obwohl
etwa Jürgen Klöckler überzeugend nachweisen kann, dass in der Nachkriegszeit eine
Fülle von Plänen zur territorialen Neugestaltung des deutschen Südwestens existiert,
die eine beachtliche Resonanz fanden. Lediglich die staatsrechtlich aufgeladenen Sonderfälle
Hohenzollern und Kreis Lindau werden ausführlich präsentiert. Das ist
umso bedauerlicher, da Raberg die Spannungen innerhalb der südwürttembergischen
CDU im Zusammenhang mit der Bildung der ersten Landesregierung detailreich und
auf ganz neue Quellen gestützt schildern kann. Sie aber haben ganz offensichtlich mit
unterschiedlichen Konzeptionen zum oberschwäbischen Regionalismus zu tun - die
Spannungen zwischen Gebhard Müller auf der einen Seite und Albert Sauer und
Franz Weiß auf der anderen Seite nehmen die Streitigkeiten um den Südweststaat
innerhalb der südwürttembergischen CDU vorweg.

Laichingen Heinz Pfefferle

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