Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 50
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0062
Konrad M. Müller

bis Oktober 70, im Oktober 44 und im
November 17 Kinder gestorben sind.
Außerdem werden noch 17 zufällig in
Inneringen gestorbene Fremde mitnotiert
. 1636 sank die Zahl schließlich auf
21 Tote. Der fürstenbergische Bevölkerungsanteil
fiel im Jahre 1636 auf 441
zurück. Wenn auch die Pest dann
nachließ, wurden schließlich noch eine
weitere große Anzahl Opfer des Krieges
. 1645 lebten davon noch 2 52128.

Die ehemalige Kapelle St. Sebastian,
Nikolaus und Rochus, genannt Siach-
akäppele, stand in einiger Entfernung
an der Straße nach Kettenacker außerhalb
des Dorfes am Bildstöckle. Wahrscheinlich
erstreckte sich das Dorf bis
zu seiner Zerstörung im Dreißigjährigen
Krieg bis hierher. Anlässlich eines
Gelübdes im Pestjahr 1611 ist die
Kapelle gebaut worden. Bis zur Kapellenweihe
dauerte es aber noch eineinhalb
Jahrhunderte. Unter Pfarrer
Johann Heinrich Gauch (1717-32)
renoviert, wurde sie angeblich 1756 neu errichtet und am 4. August 1763 eingeweiht.

Seit Anfang bis zu ihrem Abbruch 1839 hat hier am Sebastianstag (20. Januar) ein
feierlicher Gottesdienst stattgefunden. In der Pfarrkirche St. Martin wurde für Kerzen
zu Ehren des hl. Sebastian gesammelt, dann zog die ganze Gemeinde in Prozession
zur Kapelle. Am Muttergottes- bzw. Rosenkranzaltar in der Pfarrkirche brannte
vor einem Sebastianbild auch eine Kerze und in der Heiligkreuz-Kapelle gab es
auch einen Sebastiansaltar. Die Figuren des hl. Sebastian und hl. Rochus sind beim
Abbruch an die Langhauspfeiler der Pfarrkirche gekommen. Der Bildhauer Franz
Magnus Hops, Sigmaringen, hat sie 1755/56 geschaffen129.

Inneringen: Hl. Rochus

3.14 Inzigkofen

Das für Terziarinnen 1354 gegründete Kloster wurde später zu einem Augustinerinnen
-Klosters umgewandelt. Für die gesamte Zeit, bis es 1802 aufgehoben wurde,
gibt es die Geißenhof'sehe Chronik, aus der hier die Schilderung der Pestzeiten entnommen
werden:

128 Johannes Maier u. Siegfried Krezdorn: Die Geschichte des Ortes Inneringen. Innerin-
gen o. J. (1966), S. 86; Lahn (wie Anm. 4) S. 62/63.

129 Eisele (wie Anm. 116) S. 30; Mandred Hermann: Die einstige Sebastiankapelle zu Inneringen
. In: HH 24 (1974) S. 51-53.

50


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0062