Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 55
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0067
Das große Sterben in Hohenzollern

befand sich der Laizer Christopherus in der Kirche. In Laiz kommt aber zum Pest-
patronat noch das Helferamt beim Flussübergang dazu, auch gilt er als Beschützer
vor Hochwasser. „Im Jahr 1618 wurde das Bild des hl. Christopherus, das am südlichen
Chorbogenpfeiler innerhalb der Kirche angebracht war, an die Außenseite der
südlichen Chorwand gemalt. Die Verlegung dieses Bildes lässt auf eine Bauveränderung
schließen, welcher es weichen musste, doch ließ sich nichts Sicheres darüber
ermitteln. Aus einer Notiz vom Jahre 1680 geht hervor, dass kurz vorher in der Kirche
zu Laiz etwas gebaut worden sei und dass man mit Bewilligung und Beihilfe des
Fürsten Meinrad I. damals einen neuen und sehr kostbaren Altaraufsatz machen
ließ"141.

In der Kirche soll es vor dem Brand 1426 einen Christophorusaltar gegeben haben,
an dem sich nach dem Vorarlberger-Tiroler Vorbild die Christophorusbruderschaft
getroffen hätte. Als 1900 beschlossen wurde, das Bild zu restaurieren, hat es durch
den Benediktinerpater aus Beuron Gabriel Wüger - einer der Hauptvertreter der Beu-
roner Malschule des Pater Desiderius Lenz - seine heutigen Gestalt erhalten142.

3.20 Langenenslingen

Vermutungen sind das einzige, was zur Pestgeschichte Langenenslingens vorhanden
ist. Als in Trochtelfingen und Bingen 1635 die Pest hauste, soll sie auch hier ihre
Opfer gefunden haben. Vielleicht hängt auch das Ende der Amtszeit des hiesigen
Pfarrers damit zusammen. Pfarrer Johannes Sauter, von dem nicht bekannt ist, wann
er sein Amt antrat, soll 1635 gestorben sein. Warum aber die Pfarrei seit 1630 von
einem Pfarrverweser Ulrich Edel bis zu seinem Tod 1640 versorgt wurde, bleibt ein
Widerspruch. Dass Pfarrer Edel tätig war, bezeugen Abrechnungen, denn er erhielt
jährlich 5 Gulden. Noch 1680 standen 20 Häuser leer143.

3.21 Mindersdorf

Statt der Menschenpest soll hier ausnahmsweise über eine Viehpest berichtet werden
, weil wahrscheinlich die Sebastiansbruderschaft zusammen mit der Kreuzbruderschaft
eine Prozession zu den drei Hausheiligen Theopont, Senesius und Zeno in
Radolfzell anführten, als 1791 die Seuche das Vieh der Bauern von Mindersdorf und
Deutwang bis auf eine Kuh ausrottete. Zusammengestellt sind die Pflichten und Aufgaben
, aber auch die Aufzählung von Verdiensten für das Jenseits in der gedruckten
Satzung aus der Regierungszeit von Papst Clemens XII. (12. Juli 1730-6. Februar
1740) mit dem Titel: Bruderschaft unter dem Schutz des Heiligen Kreuzes und Fürbitte
des hl. Märtyrers Sebastianus, welche autoritate ordinaria aufgerichtet und von

141 Aus dem Pfarrarchiv. In: Zoller Nr. 109 (1902).

142 Friedrich Widemann: St. Christopherus in Laiz. In: HH 10 (1960) S. 48f; (auch in:
Schwäbische Zeitung 20.5.1960).

143 Haug, Beiträge (wie Anm. 4) S. 5; Franz Knaupp: Langenenslingen. Riedlingen 1984.
S. 32 1635; Ulrike Kern: Die Pfarrkirche St. Mauritius in Langenenslingen. Langenenslingen
1983.

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