Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 95
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0107
Severin Beck und der Wehrsteiner Kreis

weil die Landesregierung eine Lehrerstelle nach Tafertsweiler im Oberamt Ostrach
einrichtete. Kaum war Severin Beck in Beuron, richtete er demütiglichst eine Bitte um
Ersatz seiner Umzugskosten an die Regierung. Sie beliefen sich nach seiner Aufstellung
über 16 fl. 30 kr.: 14 fl. für das Fuhrwerk, für das Auf- und Abladen seiner Habseligkeiten
2 fl. und für den Schreiner in Beuron 30 kr., der seine Möbel aufschlug und
reinigte. Nach seinen Worten verharrete Beck in tiefster Ehrfurcht und bekam doch
nur 11 fl. im Anschluss an die Regierungssitzung am 1./2. Mai 1846 auf die fürstliche
Landeskasse für den Umzug angewiesen.

Zu seinem Unglück war der bisherige Provisor Anton Schmid noch nicht weg -
nach Thalheim - weil dessen Winterkurs mit der Abhaltung der Schulprüfung noch
nicht beendet war. Deswegen versetzte die Regierung Severin Beck am 15. April 1846
nach Stetten bei Haigerloch. Dort war er vom 3. Mai bis 16. Mai an der Elementarschule
tätig, ohne eine Besoldung zu erhalten. Er musste sich bei der Regierung um
den Betrag von 6 fl. 46 kr. bemühen; diese wies ihn doch bereits am 6. Mai 1846 nach
Betra an. Noch im Juli des gleichen Jahres wartete er in Betra auf die angemahnte
Summe. Am 25. Mai schrieb er nach Sigmaringen über die Verhältnisse in Stetten:
Neben mir aber war und verblieb Provisor Bürkle <...> und bezog die Besoldung
daselbst, so daß ich ohne Bezahlung nach Betra abgehen mußte. An das Oberamt
Haigerloch schrieb der zuständige, in Betra wohnhafte Schulkommissar Pfarrer Carl
Reiser103, daß bei der Lokalschulbehörde Stetten nachzuprüfen sei, ob das Proviso-
ratsgehalt vom 3. -16. Mai mit einem Anderen verrechnet wurde. Wenn nicht, so ist
dem Petendenten ohne Anstand die 6 fl. 46 kr. zu zahlen. Im entgegengesetzten Fall
dürften diese auf den Schulfonds in Stetten angewiesen werden, um die fürstliche
Landesregierung nicht mit solchen Kleinigkeiten zu behelligen. Hochachtungsvoll -
Fürstliches Schulkommissariat, Betra, 7. August 1846, Reiser.

Am 11. Dezember erwiderte die Gemeinde Stetten dem Oberamt Haigerloch:
Allein nach Ausweis der anliegenden zwei Quittungen von Schulprovisor (Peter)
Bürkle hat derselbe den Gehalt vom 24. April bis 23. Mai eingenommen, sohin wird
nicht verlangt werden, daß die hiesige Gemeinde den nämlichen Betrag zweimal
zahle. Hochachtungsvollst, Kohler (Pfarrer Ulrich Kohler104). Auf die Nachfrage des
Oberamtes am 12. Dezember antwortete Pfarrer Kohler, daß die Schulprüfung am
28. April abgehalten wurde und die Sommerschule am 6. Mai begonnen habe. Peter
Bürkle hat bis zu seiner Abreise die den 24. May erfolgte, die hiesige Schule besorgt.
Hochachtungsvollst.

Als sich Beck im Sommer 1846 in Betra befand, hatte er noch nicht einmal sein
Provisoratsgehalt für die Zeit vom 15. April bis zum 3. Mai in Beuron erhalten105. Seine
Forderung belief sich auf 7 fl. 55 kr. Vergeblich hatte er sich an das Oberamt Wald
gewandt, das ihn an die Landesregierung weiterverwies. Oberamtmann Anton Frick
in Wald berichtete am 12. September 1846 der Regierung, daß Beck und Anton
Schmid bis zum Ende des Wintersemesters 1846 (April) auf ihren Posten in Beuron

103 Adressbuch (wie Anm. 99), S. 64.

104 Ebd. S. 63.

105 StAS, Ho 235, Bd 28, Abtl. I/Sekt. 11, Nr. 400/10, Schreiben Becks an die fürstl. Landesregierung
vom 24. 7. 1846.

95


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0107