Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 130
(PDF, 57 MB)
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Wolfgang Hermann

13 fl. 51 kr. von der Hofdienerschaft und 35 fl. 24 kr. von den Einwohnern Krauchenwies
', also über 69 fl. Es ist anzunehmen, daß Karl Waldraff als Diener beim
Fürsten stand. Diesem Karl Waldraff stand in dem gleichen Gefecht an der Oos ein
anderer Hohenzoller als Freischärler gegenüber. Bei diesem handelt es sich um Anton
Gauggel, den Rolf Vogt vor einiger Zeit gewürdigt hat257. Bei Anton Gauggel handelt
es sich um einen Revolutionär aus Benzingen, der in Gesinnung und Sprache ganz
nah bei Severin Beck stand. Außerdem war Sergeant Gauggel zeitweilig ein wichtiger
Bote und Informant für Carl Otto Würth.

Doch scheint es, daß vereinzelte Hohenzoller den Kampf um die Demokratie und
Republik ernst meinten und zu den Aufständischen in Rastatt gezogen waren. Dies
ergibt sich aus einer Meldung im Verordnungs- und Anzeigeblatt vom Sommer und
des Schwarzwälder Boten von Anfang Dezember 1849. Der Sigmaringer Zeitgenosse
meinte im Beiblatt am 15. Juli: Unbestritten ist, daß die Badenschen Waffen deßhalb
so geringe Erfolge gegen die Reichs- und preußischen Truppen gehabt haben, weil die
Führer zwar gesinnungstüchtige Leute aber unfähige Offiziere waren. Wie dort im
Großen, so hier im Kleinen. Möchten doch einige gesinnungstüchtige aber total
unfähige Bürgerwehr-Offiziere sich selbst und der Sache die Ehre erweisen, und auf
ihrer Stelle fähigeren Leuten Platz machen. Der Verfasser im „Boten" sprach von
Hohenzollern, indem er von Elf Individuen, Landesangehörige der Fürstenthümer
Hohenzollern, welche in Folge ihrer Theilnahme am badischen Aufstand in Gefangenschaft
gerathen sind, spricht, die aus den Kasematten von Rastatt bei ihren Regierungen
Bittgesuche eingereicht <haben>, worin sie um Verwendung zur Milderung
ihres Schicksals nachsuchen <...>. Die Informanten - Kürzel F.O.RA.Z. - glaubten
<...>, daß die Auszuliefernden, wovon sieben Individuen sigmaringensche und die
andern vier hechingensche Landesangehörige sind, vor ihren heimathlichen
Geschwornen-Gerichten auf das mildeste Unheil, wo nicht auf ein freisprechendes
Verdikt mit gewißheit rechnen können™. Nach einer Meldung vom 6. Dezember
1849 waren diese bereits in ihre Heimat entlassen worden259. Mit dem politischen
Wechsel mußten sich die Demokraten und Republikaner ihrer Haut wehren und ihre
Gesinnung verteidigen. Michael Lehmann dagegen hatte offensichtlich eine Wendung
vollzogen, da er, wie oben gesagt, im September 1850 den Eid auf den König v.
Preußen und die Verfassung als Untertan und Provisor ablegte.

6. DIE REAKTION SITZT ZU GERICHT

Schwierigkeiten ergaben sich für Lehrer Beck in Fülle. Angriffe kamen nicht nur
von der Geistlichkeit, sondern auch vom Volksfreund in Hohenzollern, der anderen
Sigmaringer Zeitung aus katholischer bzw. ultramontaner Richtung. Sie stand in dau-

257 Rolf Vogt: Die Posaune der Freiheit schallt über die deutsche Erde - Anton Gauggel -
ein hohenzollerischer Freischärler in der Revolution von 1848/49, in: HH 48 (1998) S. 54-61.

258 SB, Nr. 232 v. 4.12. 1849 - VAzBlS, Nr. 28, v. 15. 7.1849, S. 205.

259 SB, Nr. 233 v. 6.12. 1849.

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