Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 185
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0197
Anton Fink: Die schwarzen und die heiteren Lose meines Erdenlebens

[11] Ums Jahr 1874

Die Trillfinger sind ein aufgewecktes, sangesfrohes Völklein. Ihr alter Gesang-Verein
hatte keinen Dirigenten mehr. Eines Tages kam eine Abordnung alter Sänger zu
mir mit der Bitte: Ich solle mich ihrer erbarmen und ihr Sanges-Dirigent werden.
Obwohl ich wußte, daß der ältere Lehrer es gar nicht freundlich aufnahm, sagte ich
der Abordnung zu. Beglückt zogen sie von dannen. Unter ihnen war auch jener
Mann, der mir die Tasche getragen hat. Der Trillfinger Gesang-Verein hat mir viel
Freude bereitet. Schon im ersten Sommer machten wir einen Ausflug in den Adler
nach Weildorf.

Meine erste Liebe

In den Siebziger Jahren gab es in Trillfingen eine beträchtliche Anzahl von heiratslustigen
Mädchen. Der Talmüller38 hatte 5 blühende Töchter. Die Mittlere von ihnen, eine
lebhafte Blondine, hatte ein Augenmerk auf mich geworfen. Nicht ich suchte sie, sie
suchte mich. Bei jeder Gelegenheit machte sie sich mir bemerkbar. Ging sie Sonntags zur
Kirche, nahm sie den Weg am Schulhaus vorbei. Als Maske39 drängte sie sich in meine
Nähe. Ihr Vater war ein reicher Protze. Ein Provisor erschien ihm zu armselig.

[12] Schätzte fahr wohl!

Det unta in d'r Mühle
Haun i a Schätzle fei.
O, luag und luag vom Bühle
Und möcht' gern bei ihm sei.

Bei Leib därf i 's it woga,
Därf it in d' Mühle nei.
Därf it um 's Schätzle froga,
Bi jo viel z' arm und z' klei.

Mei Schätzle pflennt und heinat
Und greinat Tag und Nacht.
Es hofft gar lang und meinet,
Daß älles no sich macht.

Doch - i därf 's jo it liaba.
D'r Müller will's it hau.
's ka mi zuam Tod betrüaba.
I muaß in d' Fremde gau!

O, Rösle, mei liab's Schätzle,
Bleib fromm und brav und guat.
Im Himmel geit's a Plätzle,
Des g'wiß aus z'sämma duad!

38 Die sog. Talmühle im Eyachtal gehörte politisch zur Gemeinde Trillfingen.

39 An der Fastnacht.

185


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0197