Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 238
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Rolf Vogt

am Lehrerseminar Ettlingen und wurde 1910 Volksschullehrer, der jüngste in Baden
mit gerade 18 Jahren. 1914 zog er als Freiwilliger in den Weltkrieg, im Juli 1916 wurde
er in Galizien schwer verwundet und ein halbes Jahr später als Vizefeldwebel der
Reserve entlassen.

Nerz kehrte zurück in den Schuldienst, stieg 1921 beim VfR Mannheim als Trainer
ein und ließ sich an der Badischen Landesturnanstalt in Karlsruhe zum Sportlehrer
fortbilden. Der Abschluss berechtigte zum Studium an der erst 1920 vom Reichs-
ausschuss für Leibesübungen gegründeten Deutschen Hochschule für Leibesübungen
in Berlin. Der Reichsausschuss war die Dachorganisation der deutschen Sportverbände
. An seiner Hochschule schrieb sich Otto Nerz zum Sommersemester 1922
als Student ein. Dozent wurde er schon im Sommersemester 19249. Carl Diem, der
Generalsekretär des Reichsausschusses, soll in einem Kurs auf den Studenten aufmerksam
geworden sein10. Nerz schied damals als Hauptlehrer aus dem Schuldienst
aus11, von dem er bereits seit dem Einstieg in das Trainergeschäft in der Mannheimer
Zeit beurlaubt war12. Er war Student und Lehrer der Hochschule für Leibesübungen
in einem, einen bezahlten Trainerjob hatte er bei Tennis Borussia Berlin. Im Juni 1925
stellte er seine Diplomarbeit Fussball-Wintertraining fertig, doch Zeit für die Prüfung
scheint er nicht gefunden zu haben. Erst im Sommersemester 1929 erhielt Otto Nerz
seine Ernennung zum Diplomsportlehrer13.

2. REICHSTRAINER

1925 wählte der Deutsche Fußball-Bund Felix Linnemann zum Präsidenten, eine
Art Generationswechsel an der Spitze. Linnemann (1882-1948) war in Berlin Beamter
der Kriminalpolizei und hielt Gastvorlesungen an der Hochschule für Leibesübungen14
. 1926 machte er Otto Nerz zum Bundes-Fußballebrer15 des DFB. Reichstrainer
wurde Nerz erst später genannt16. Das 3:2 am 31. Oktober 1926 in Amsterdam
gegen Holland gilt als sein erstes Länderspiel.

Der Job beim DFB war anfangs ehrenamtlicher Nebenberuf17 und nicht einmal der
einzige. Zu gleicher Zeit begann Nerz sein Medizinstudium, das er bis zur ärztlichen

9 Buschmann/Lennartz/Steinkemper (wie Anm. 4) S. 27, 32, 34. Havemann (wie Anm. 4)
S. 151.

10 Krämer (wie Anm. 3) S. 97.

11 Buschmann/Lennartz/Steinkemper (wie Anm. 4) S. 31.

12 Brodbeck (wie Anm. 3).

13 Buschmann/Lennartz/Steinkemper (wie Anm. 4) S. 32, Nachdruck der Diplomarbeit S.
47-87. Schwarz-Pich (wie Anm. 2) S. 87 datiert die Diplomprüfung auf 1925.

14 Buschmann/Lennartz/Steinkemper (wie Anm. 4) S. 27.

15 Havemann (wie Anm. 4) S. 151.

16 Laut Wikipedia erhielt Nerz den „Titel des Reichstrainers" 1928.

17 Buschmann/Lennartz/Steinkemper (wie Anm. 4) S. 35.

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