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Von der Frauenarbeitsschule zur Hauswirtschaftlichen Schule Hechingen
Die Inflation machte sich nämlich bemerkbar. 1923 werden anstelle von vier Lehrerinnen nur
noch zwei beschäftigt „wegen der unbedingt gebotenen Sparsamkeit, denn die Gesamtkosten
für die Schule belaufen sich inzwischen auf 445 000 Mark!" schreibt Schulleiter Fritz an die
Stadtverwaltung. Die Mittel zum Weiterausbau der Schule sollen jedoch „unter keinen Umständen
versagt werden, denn die Frauenarbeitsschule hat heutzutage das Anrecht, als soziale
Einrichtung im wahrsten Sinne des Wortes zu gelten." Schließlich mussten wegen der
Teuerung im Land die meisten Frauen Kleidung und Wäsche selbst nähen.
6. Aus der Zeit der Inflation finden sich im Stadtarchiv Hechingen
folgende Zahlen über das Schulgeld der Frauenarbeitsschule
(pro Kurs):
14.02.23 Vollschülerin 1.500 M.
Vormittags-Schülerin 1.000 M.
Nachmittags-Schülerin 500 M.
Bei 1.500 M. Schulgeld betragen die Einnahmen der Stadt pro Kursus 56 x 1500 = 84.000 M.
und im ganzen Jahr 4 x 84.000 M = 336.000 M.
08.03.23
Vollschülerin
Vormittags-Schülerin
Nachmittags-Schülerin
27.07.23 Vollschülerin
Vormittags-Schülerin
Nachmittags-Schülerin
28.09.23 Vollschülerin
Vormittags-Schülerin
Nachmittags-Schülerin
Einheimische Auswärtige
5.000 M.
8.000 M.
3.500 M.
5.000 M.
1.750 M.
3.000 M.
8.000 M.
12.000 M.
6.000 M.
9.000 M.
4.000 M.
6.000 M.
40 Mill.M.
60 Mill. M.
28 Mill.M.
42 Mill. M.
14 Mill.M.
22 Mill. M.
Für den vierten Jahreskurs trat eine Verdopplung der vorstehenden Sätze ein! Schließlich hat
die Stadt pro Vollschülerin Einnahmen in Höhe von 925 Mill. M. pro Jahr.
Ab 11. Dezember 1923 werden für die Bezahlung des Schulgeldes Goldmark eingesetzt.
Das Schulgeld beträgt nun im 3. Schuljahr für
Vollschülerin (Einheimische und Auswärtige) 15 M.
Vormittags-Schülerin 11 M.
Nachmittags-Schülerin 6 M.
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