Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 165
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0169
Skandal im Kaiserstammland: Der Hechinger Stadtkassendefekt 1907.

Bei der Rückrechnung gab es manchmal Streit. Die Stadt Eschweiler führte vor dem Landgericht
Hechingen einen Prozess gegen die Stadt Hechingen, mit dem sie einen Kredit über
760.000 Euro zurückhaben wollte, für den Hechingen bereits 251.000 Euro Zins und Tilgung
gezahlt hatte - allerdings nicht an Eschweiler, sondern an Koch. Kurz vor der mündlichen Gerichtsverhandlung
einigten sich beide Städte im März 2003 auf einen Vergleich. Hechingen verpflichtete
sich zur Rückzahlung des 760.000-Euro-Kredits und Eschweiler zur Rückzahlung von
511.000 Euro aus einem weiteren Geschäft mit Hechingen. Vor dem Landgericht Göttingen
erstritt Hechingen im November 2003 in einem ähnlichen Prozess noch einmal 511.000 Euro
von der Stadt Göttingen. Gütlich wickelte die Stadt wohl vier andere Geldmarktgeschäfte zurück
. Der Gemeinderat wurde von der Stadtverwaltung mehrmals nichtöffentlich über den
Stand der Dinge informiert, und mit Presseerklärungen nahm die Stadt zu einzelnen Fällen
Stellung. Aber wo sie insgesamt sitzen geblieben ist, hat sie bisher öffentlich nicht mitgeteilt
- allem Anschein nach aber auch nicht dem Gemeinderat nichtöffentlich.
Fragen der Dienstaufsicht hat im Oktober und November 2006 das Landgericht Hechingen
diskutiert. Im Trojan-Prozess ging es auch um die Mitverantwortung des Gemeinderats - in seinem
Fall des Haigerlochers. Der langjährige Haigerlocher Bürgermeister Roland Trojan hatte
sich vor der Großen Strafkammer des Betrugs, der Untreue und der Vorteilsannahme aus den
Jahren 1993 bis 2004 in 20 Fällen zu verantworten. 19 Mal wurde er schuldig gesprochen. Trojan
erhielt eine Gesamtstrafe von 22 Monaten auf Bewährung. Der Haigerlocher Gemeinderat
kam in der Einschätzung des Gerichts nicht gut aus der Sache heraus. Genauso wenig aber
die heute im Baiinger Landratsamt residierende Kommunalaufsicht, deren Vorgängerin sich
1907 doch recht energisch einmischte.

165


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0169