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Andreas Zekorn
dar und umreißt zugleich dessen Untersuchungsraum, nämlich die derzeitigen Verwaltungsgrenzen
des Zollernalbkreises. Die - zum Teil durch neuere Erkenntnisse ergänzten
- archäologischen Daten sollen im Folgenden mit den Ortsnamen abgeglichen werden,
um daraus Aufschlüsse zur Besiedlungsgeschichte des Gebietes zu gewinnen. Angesichts
der Quellenlage muss diese Annäherung an die Besiedlungsgeschichte gleichwohl umrisshaft
bleiben.
Erweitert wird der Kreis der in die Studie einbezogenen Siedlungen noch um die im
8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnten Orte im Untersuchungsgebiet, von denen
bislang keine oder keine gesicherten archäologischen Funde vorliegen. Sie wurden vielleicht
erst gegründet, nachdem die Sitte der Grabbeigaben in der ersten Hälfte bzw. um
die Mitte des 8. Jahrhunderts aufgegeben wurde2. Da diese Orte noch ungefähr in den
Zeitrahmen der archäologisch erfassten Orte fallen, zumal sie vor ihrer urkundlichen
Erwähnung in der Regel bereits eine gewisse Zeit existiert haben dürften, erscheint die
Erweiterung sinnvoll und gerechtfertigt, um eine noch breitere und damit aussagekräftigere
Basis für die Untersuchung zu erhalten.
insbesondere die Angaben zu den Wüstungen - und neuere Einzelstudien (vgl. Zollernalbkreis. Führer
zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, bearb. von Christoph Morrissey, hg. v. Nordwestdeutschen
Verband für Altertumsforschung e.V. ... in Verbindung mit dem Zollernalbkreis. Stuttgart
2003 (Zollernalb-Profile Reihe B, Bd. 2). - Vgl. auch: Christoph Morrissey/Andreas Zekorn: Hünengräber
und Knöpflemesser — Die Alamannen im Zollernalbkreis, in: Heimatkundliche Blätter 53
(2006), S. 1094.
2 Zum Beginn der Bestattung der Toten in Reihengräbern und mit Beigaben um das Jahr 450: denise
Beilharz: Die Alamannia wird fassbar — Gräber und Siedlungen des 5. Jahrhunderts. In: Alamannen
zwischen Schwarzwald, Neckar und Donau (wie Anm. 1), S. 38 - 44, S. 38. - Zu Gräberfeldern und
Beigabensitte bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts, als die Beigabensitte endete und allmählich die
„christliche Jenseitsfürsorge die materielle Grabausstattung der vorchristlichen Zeit ersetzte": Reiner
schreg: Wohin die Toten gingen ... Begräbnisformen des frühen Mittelalters, in: ebd., S. 127-131.
- Barbara Scholkmann: Im Zeichen des Kreuzes. Der Übergang der Alamannen zum Christentum.
In: ebd., S. 139 - 142, bes. S. 142. Ferner: Schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm. 1), S.
25, 29f, 65-68. Schmitt rechnet mit dem Ende der Beigabensitte um die Mitte des 8. Jahrhunderts.
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