Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 11
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0015
Siedlungen, Gräber, Ortsnamen und Verkehrsverbindungen der Alemannenzeit.

2. QUELLEN UND METHODISCHE PROBLEME

Als Quellen zur Erarbeitung einer alemannischen Besiedlungsgeschichte stehen uns
zunächst Gräber bzw. Gräberfelder zur Verfügung, die über die Grabbeigaben häufig
zu datieren sind. Demgegenüber sind die dazu gehörigen Siedlungen nur selten archäologisch
nachgewiesen. So sind Siedlungsfunde aus alemannischer Zeit auch im Zollernalbkreis
eher rar, weshalb von der in der Forschung üblichen, aber nicht unumstrittenen
Annahme ausgegangen wird, dass sich den Gräberfeldern Siedlungen zuordnen lassen,
deren Namen in schriftlichen Quellen aus späterer Zeit überliefert sind. Mit dieser Rückprojektion
soll, wiederum in Anlehnung an die Forschung, versucht werden, den möglichen
Siedlungsbeginn zu datieren3. Dabei dürfen nicht allein die heute noch
bestehenden Siedlungen berücksichtigt werden. Für manche Gräberfundstelle ist nämlich
der Ortsname, der möglicherweise zuzuordnen ist, nur über einen Flurnamen dokumentiert
, welcher auf eine abgegangene, wüst gewordene Siedlung schließen lässt.
Derartige Wüstungen sind, sofern sie archäologisch und namentlich dokumentiert sind,
in der vorliegenden Studie einbezogen4.

3 Dieses Vorgehen findet sich bei schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm. 1) oder auch
bei Michael Hoeper: Die Ortsnamen im Breisgau. Eine Fallstudie zum Vergleich der archäologischen
Ergebnisse der Besiedlungsentwicklung im Breisgau mit der Ortsnamenforschung. In: Der Südwesten
im 8. Jahrhundert aus historischer und archäologischer Sicht, hg. von Hans Ulrich Nuber. Stuttgart
2004, S. 77 - 99, S. 82ff. (Lit. Anm. 7). - Ders.: Alamannische Besiedlungsgeschichte im Breisgau,
Reihengräberfelder und Gemarkungsgrenzen. In: Römer und Alamannen im Breisgau. Studien zur
Besiedlungsgeschichte in Spätantike und frühem Mittelalter. Sigmaringen 1994 (Archäologie und Geschichte
Bd. 6), S. 9-124, S. 11 f., 28ff. (mit Lit.), 35f£, 39f. (!). - Ders.: Alamannische Besiedlung
nach archäologischen Quellen. Ein kurzer Abriß der Besiedlungsentwicklung des frühen Mittelalters
in Südwestdeutschland. In: Die Alemannen und das Christentum. Zeugnisse eines kulturellen Umbruchs
. Hg. v. Sönke Lorenz und Barbara Scholkmann in Verbindung mit Dieter R. Bauer.
Leinfelden-Echterdingen 2003, S. 13 - 37, S. 29ff. - Zur Problematik ferner: Hagen Keller: Germanische
Landnahme und Frühmittelalter. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte,
im Auftr. der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hg. von
Meinrad SchaaB und Hansmartin Schwarzmaier. Stuttgart 2001, Bd. 1,1, S. 191 - 296, S. 216f£,
281, 280f£, 284, 288. - Rainer Schreg: Dorfgenese in Südwestdeutschland - Das Renninger Becken
im Mittelalter. Stuttgart 2006 (Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Heft 76), S. 52ff.
(Forschungsgeschichte), 68,278ff, 303f£, 320f£ - Schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm.
1). - Christel Bücker, Michael Hoeper, Markus Höneisen, Michael Schmadecke: Hof, Weiler,
Dorf. Ländliche Siedlungen im Südwesten. In: Die Alamannen, hg. v. Archäologischen Landesmuseum
Baden-Württemberg. Stuttgart 1997 (3. Auflage 1998), S. 311 - 322, S. 312f£ - Rainer Christlein:
Die Alamannen. Archäologie eines lebendigen Volkes. Stuttgart, Aalen 1978, S. 27f£, 129££ - Arne
Koppen: Siedlungs- und Flurnamen als Quellen der Besiedlungsgeschichte, in: Der Sülchgau 39
(1995), S. 39 - 47. - Landkreis Balingen (wie Anm. 1), Bd. 2, S. 6.

4 Bei Flurnamen ist eine gewisse Vorsicht angebracht, denn sie deuten nicht in jedem Fall auf eine
(abgegangene) Siedlung hin: Wilhelm Foth: Besiedlung und frühe Herrschaftsverhältnisse im Raum
von Balingen, Tübingen 1951 (Diss., maschinenschriftlich), S. 29£

11


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0015