Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 24
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0028
Andreas Zekorn

Betrachtet man die genannten frühen -ingen-Orte im Untersuchungsgebiet hinsichtlich
ihrer Lage, so befinden sich alle in der Nähe von Wasserläufen. Die Orte im Albvorland
sind im Allgemeinen hinsichtlich der Qualität des Weide- und Ackerlands, aber
auch bezüglich des Klimas eher als siedlungsgünstig zu bezeichnen. Darauf weisen auch
heutige Ertragsmesszahlen (EMZ) der Finanzverwaltung hin. Ertragsmesszahlen liegen
für die einzelnen Gemeinden jeweils getrennt für Acker- und für Grünland vor, zudem
wird eine durchschnittliche Ertragsmesszahl für die Gemeinde errechnet. Je höher die
Ertragsmesszahl ist, desto besser ist die Bodengüte. Alle drei Zahlen sind in der Gesamttabelle
(s. Anhang) für fast alle in die vorliegende Untersuchung einbezogenen Orte
aufgenommen25. Bei der Verwendung neuerer Messzahlen werden nun aktuelle Gegebenheiten
in die Vergangenheit rückprojiziert. Deshalb ist große Vorsicht geboten, wenn
diese Messzahlen für eine Besiedlungsgeschichte herangezogen werden. Beispielsweise
dürfte die anfänglich bewirtschaftete Fläche um eine Siedlung kleiner gewesen sein als
die spätere, heutige Markung, auf die sich die Messzahlen beziehen, und die Siedler
werden nur die besten Böden in der Umgebung ihrer Siedlung bewirtschaftet haben.
Ferner lassen sich „Hydrographie, Bodengüte und Klima in ihren heutigen Verhältnissen
nicht ohne weiteres auf vergangene Zeiten übertragen, da sie einem stetigen Wandel
unterworfen sind." Dennoch scheint es - auch nach derzeitiger Meinung in der Forschung
- angemessen, die aktuellen Zahlen als grobe Richtwerte und Anhaltspunkte zu
verwenden, da sie „uns ... mit Sicherheit Tendenzen der damaligen Bodenverhältnisse
wiedergeben)." So wurden Werte zur durchschnittlichen Ertragsfähigkeit von Ackerböden
bereits in Abhandlungen zur Besiedlungsgeschichte des Breisgaus herangezogen,
und sie sollen gleichermaßen in dem vorliegenden Beitrag als Indikatoren dienen26.

25 Freundliche Mitteilung der Ertragsmess2ahlen für den Zollernalbkreis durch Herrn Karl-Otto
Damm, Finanzamt Balingen. - Vgl. auch die Beschreibung von Klima und Böden, insbesondere die
Bodenklimazahlen für den Altkreis Balingen: Landkreis Balingen (wie Anm.l), Bd. 1, S. 122ff.

26 Dazu: hoeper, Alamannische Besiedlungsgeschichte im Breisgau (wie Anm. 3), S. 13, 32, bes.
Anm. 94. - Friedrich Wacker: Die Güte ortsnaher Böden alemannischer Urdörfer, ihrer Ausbauorte
und späteren Siedlungen nach Ergebnissen der amtlichen Bodenschätzungen. In: Alemannisches Jahrbuch
1976/78, S. 49-72.

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