Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 29
(PDF, 60 MB)
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Siedlungen, Gräber, Ortsnamen und Verkehrsverbindungen der Alemannenzeit.

in Erwägung zu ziehen, dass die alemannischen Siedler wohl nicht nur im Umfeld der
römischen Straßen, sondern auch der Villae rusticae Land vorgefunden und genutzt
haben könnten, welches bereits zu einem früheren Zeitpunkt einmal urbar gemacht
worden war und deshalb leichter wieder nutzbar zu machen war34.

7. HANDEL UND VERKEHR

Der verkehrsgeographische Aspekt wird noch deutlicher, wenn man die mutmaßliche
Größe der Siedlungen, die aus der Anzahl der Gräber erschlossen wird, einbezieht.
Neben Balingen, Ebingen und Burladingen/Megingen fand man bei Truchtelfingen die
größten Gräberfelder im Untersuchungsgebiet. Auch die Funde bei Geislingen lassen
auf eine relativ große Siedlung schließen35. Balingen und Geislingen lagen nun an oder
nahe alter und vielleicht auch neuer Verkehrsschnittpunkte. Für Ebingen trifft dies
ebenso zu, wobei hier noch ein weiterer Faktor hinzuzukommen scheint, denn die Eisenverarbeitung
spielte in dieser Gegend möglicherweise eine gewisse Rolle, so dass die
günstige Straßenlage auch den Handel begünstigt haben könnte. Gleiches gilt anscheinend
auch für Truchtelfingen, denn es gibt Indizien dafür, dass die zahlreiche und zum
Teil offenbar relativ wohlhabende Einwohnerschaft vielleicht ebenfalls von der Eisen-

Fibeln mit Migrationshintergrund?

Die silbervergoldeten Fibeln stammen aus dem Thüringer
Raum und wurden in dem Grab einer um das Jahr 500 verstorbenen
Frau gefunden. Das entsprechende Gräberfeld gehörte
zu der abgegangenen Siedlung Megingen (bei
Burladingen).

Aufbewahrungsort: Hohenzollerisches Landesmuseum.
Foto: Archäo-Service, Matthias Seitz, Rottenburg.

34 Zu den Verwechslungsgefahren bei „Heerwegen" oben Anm. 29. - Hinweise auf einen derartigen
Zusammenhang zwischen Siedlung und Verkehrslage finden sich schon: jänichen, Die Entwicklung
der Siedlungen (wie Anm. 15), S. 206f. - Landkreis Balingen (wie Anm. 1), Bd. 1, S. 352£: Heerwege.
- Die von Jänichen hier entwickelte Besiedlungsgeschichte müsste im Licht der neuen archäologischen
Forschungsergebnisse diskutiert werden. - Vgl. ferner: Ade-Rademacher, Gräberfelder (wie Anm.
6), S. 26. - Ade, Alles unter Kontrolle? (wie Anm. 18), S. 51 ff. - Barbara M. Helldörfer: Straßen,
Wege, Trampelpfade - Verkehrswege von den Römern bis ins Mittelalter. In: Der Sülchgau 39 (1995),
S. 53-61, S. 60£, S. 124 (Literatur!). - Schach-Dörges, Spuren (wie Anm. 11), S. 31. - Zur Nutzung
der römischen Infrastruktur durch alemannische Siedler: Reuter: Germanische Siedler in römischen
Ruinen (wie Anm. 17). - Ders., Leben in römischen Ruinen (wie Anm. 17), S. 116 (Zitat zur Besiedlung
). - Vgl. auch oben die weitere, in Anm. 17 genannte Literatur zur Nutzung römischer Siedlungen
durch spätere Siedler.

35 Schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm. 1), S. 186.

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