Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 36
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Andreas Zekorn

10. SIEDLUNGEN UND ORTSNAMEN DES LANDESAUSBAUS

Seit dem späten 6. Jahrhundert kommen bei Siedlungen, die dem beginnenden Landesausbau
zuzuschreiben sind, jüngere Ortsnamenbildungen auf52. Beim Landesausbau
wurden zunächst die noch freien, besiedelbaren Bereiche zwischen „Siedlungskammern"
belegt, später dann auch eher siedlungsungünstigere Randbereiche. Es erfolgte eine Verdichtung
des Siedlungsbestands53. Diese Entwicklung kann ebenfalls im Untersuchungsgebiet
mit Belegen aus dem 7. und 8. Jahrhundert nachvollzogen werden.

10.1. ORTSNAMEN MIT STELLEN- ODER LAGEBEZEICHNUNGEN

Die etwa zehn Siedlungen mit Stellen- bzw. Lagebezeichnungen, die sich z.B. auf
Gewässer, Täler, Felder, Bäume oder Flurnamen beziehen54 und die für das 7. und 8.
Jahrhundert archäologisch oder urkundlich nachweisbar sind, stehen statistisch gesehen
an dritter Stelle. Mehrere Orte finden sich im Albvorland oder in Tallagen in siedlungsgünstiger
Lage mit zum Teil recht guten, fruchtbaren Böden (Bittelbronn EMZ 49, Roßwangen
EMZ 39, Schlatt EMZ 47, Streichen EMZ 39, Bickelsberg EMZ 46,
Heselwangen EMZ 47, Lachen [abgeg. bei Weilen u.d.R.] EMZ 4055, Laufen EMZ 48,
ehem. Römerstraße). Dass die Siedlungslagen relativ günstig waren, unterstreicht die
Tatsache, dass - abgesehen von Lachen - keiner dieser Orte wüst wurde. Allerdings entwickelten
sich die Siedungen auch nicht zu größeren Ortschaften.

52 Die nachfolgende Einteilung der Ortsnamen entspricht der in der Forschung üblichen Einteilung.
Grundlegend: Bach: Deutsche Namenkunde (wie Anm. 19). - Vgl. dann z.B. Walter Keinath: Ortsund
Flurnamen in Württemberg, Stuttgart 1951, S. 23ff. - Jänichen, Die Entwicklung der Siedlungen
(wie Anm. 15), S. 206 - 211. - Ders, Der alemannische und fränkische Siedlungsraum (wie Anm. 12).
- Der Landkreis Tübingen. Amtliche Kreisbeschreibung. Tübingen 1967, Bd. 1, S. 201 f. - Lutz Rei-
chardt: Ortsnamenbuch des Landkreises Reutlingen. Stuttgart 1983 (Veröffentlichungen der Kommission
für Geschichtliche Landeskunde Reihe B, Bd. 102), S. 151 ff. - köppen, Siedlungs- und
Flurnamen (wie Anm. 3).

53 Dieser Befund ist in der Forschung häufig dargestellt: Keller, Germanische Landnahme (wie
Anm. 3), S.280ff. - Greuenich, Der Landesausbau (wie Anm. 19), S. 209ff. - Hoeper, Alamannische
Besiedlungsgeschichte im Breisgau (wie Anm. 3), S. 20, 28ff, 32f, 55f. - Ders., Die Ortsnamen im
Breisgau (wie Anm. 3), S. 93ff, 96 (jeweils mit weiterer Lit.).- Zusammenfassend: Ders., Guter Boden
(wie Anm. 24), S. 243 - 248. - Schreg, Dorfgenese (wie Anm. 3), S. 29f, 321 ff, 346f. - Andreas
schmauder: Besiedlung. In: Der Landkreis Reutlingen (wie Anm. 20), Bd. I, S. 87f. - Ade-
Rademacher, Gräberfelder (wie Anm. 6), S. 23f.

54 In chronologischer Folge: Bittelbronn, Burgfelden, Roßwangen, Schlatt, Streichen, Bickelsberg,
Heselwangen, Lachen [abgeg. bei Weilen u.d.R.] und Laufen. Der Ortsname Stein kann nur bedingt
zu den Stellenbezeichnungen gerechnet werden, da er wohl auf die römischen Relikte Bezug nimmt
(s. oben Anm. 16).

55 Zu Lachen: Jänichen, Siedlung im oberen Schlichemtal (wie Anm. 31), S. 40ff. - Landkreis
Balingen (wie Anm. 1), Bd. 2, S. 669, 871 f.

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