Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 38
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0042
Andreas Zekorn

Falls sich eine Verbindung von Funden und Kirche durch weitere Forschungen bestätigen
sollte, wäre dies ein sehr früher Nachweis für die Christianisierung der Gegend,
ähnlich wie im Fall von Nusplingen, wo die erste Kirche, in der zahlreiche Bestattungen
vorgenommen wurden, um 650 angelegt worden sein dürfte58. Der Name „Burg"-felden
deutet jedenfalls auf einen Herrschaftssitz hin, der im Hochmittelalter wahrscheinlich
eine gewisse Bedeutung besaß, wie der relativ große, sechs Orte umfassende Urpfarr-
sprengel nahe legt. Zudem könnten zur Herrschaft mehrere -hausen-Orte gehört haben
(s.u.), und nicht zuletzt verweisen die romanischen, mit dem Kloster Reichenau in Verbindung
stehenden Fresken aus dem späten 11. Jahrhundert in der Kirche auf eine herausgehobene
Stellung. Ob und welche Verbindungen zur nahe gelegenen Schalksburg
im Frühmittelalter bestanden, erscheint nach wie vor ungeklärt. Gesichert ist allein, dass
die „Herrschaft Burgfelden" Teil der im 13. Jahrhundert neu gebildeten, umfangreicheren
Herrschaft Schalksburg wurde59.

10.2. -STETTEN-ORTE

Ungefähr sieben -stetten-Orte sind erst ab etwa Mitte des 7. Jahrhunderts mit
archäologischen Funden belegt. Sie sind ebenfalls tendenziell eher im Albvorland mit
besseren Böden anzutreffen (Stetten/Haigerloch (?), EMZ 44, Leitstetten/Balingen
EMZ 47, Stetten/Endingen EMZ 47, Waldstetten [aufgeg. in Weilstetten/Balingen]
EMZ 46). Bei dem sich in der Nähe von Ebingen befindlichen Ehestetten (EMZ 38),
das an der alten Römerstraße lag, könnte die Eisenverhüttung eine Rolle gespielt haben.
In deutlich schlechteren Siedlungslagen befanden sich auf der Alb Meßstetten (EMZ
35) und Heinstetten (EMZ 31), wobei es unsicher ist, ob mit dem 793 urkundlich genannten
Hohunsteti dieser Ort gemeint ist oder Kreenheinstetten (Leibertingen, Landkreis
Sigmaringen), und archäologische Nachweise bislang fehlen. Die -stetten-Orte
dürften häufig kleinere Siedlungen gewesen sein, die den Raum zwischen Siedlungskammern
auffüllten. Bezeichnenderweise gingen zwei dieser Orte in anderen Siedlungen
auf; Ehestetten und gewissermaßen auch Waldstetten entwickelten sich nicht weiter.

58 Hartmann, Archäologische Untersuchungen (wie Anm. 18), S. 37ff. - Ders., Alte Pfarr- und
Friedhofskirche St. Peter und Paul in Nusplingen (wie Anm. 18). - Barbara Scholkmann: Aus Holz
und Stein. Der frühmittelalterliche Kirchenbau in Alamannien. In: Alamannen zwischen Schwarzwald,
Neckar und Donau (wie Anm. 1), S. 144 - 150, S. 149 (Nusplingen).

59 Landkreis Balingen (wie Anm. 1), Bd. 2, S. 367 - 371; Bd. 2, S.157E, 165f. - Vgl. Wilfried
schöntag: Der Kampf der Zollern und Hohenberger um die Herrschaft Schalksburg im 13. Jahrhundert
. In: Die Herrschaft Schalksburg zwischen Zollern und Württemberg. Hg. von Andreas
Zekorn, Peter Thaddäus Lang und Hans Schimpf-Reinhardt im Auftrag des Zollernalbkreises
und der Städte Albstadt und Balingen. Epfendorf/Neckar 2005, S. 43 - 67. - Casimir Bumiller: Das
„schalksburgische Jahrhundert" in der hohenzollerischen Geschichte. In: Ebd., S. 69 — 104. - Eigener
Ortsadel im 13. Jahrhundert nachgewiesen: Morrissey, Frühmittelalterliche Höhensiedlungen (wie
Anm. 13), S. 76.

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