Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 42
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0046
Andreas Zekorn

Der Befund ist nicht unbedingt selbstverständlich, wenn man zum Vergleich wieder
einen Blick in den Breisgau wirft, wo sich bereits mehrere Orte, die der jüngeren Ortsnamenschicht
zuzurechnen sind, in Randlagen finden74.

Auf der Schwäbischen Alb scheint es zunächst weitgehend zum einen im Südwesten
des Untersuchungsgebiets bei einer Besiedlung mit -heim-Orten verblieben zu sein, die
möglicherweise, wie beschrieben, in einem gewissen Siedlungszusammenhang standen.
Zum anderen sind auf der Alb archäologisch früh zu belegende -ingen-Orte feststellbar,
die wahrscheinlich zum Teil Verkehrs- bzw. wirtschaftsgeographisch orientiert angelegt
worden waren. Diese Annahme findet nochmals eine gewisse Stütze durch zwei -ingen-
Orte auf der Alb, die bislang nur urkundlich für das 8. Jahrhundert dokumentiert sind,
aber mit römischen Straßen oder zumindest Verkehrswegen in Verbindung gebracht
werden können, nämlich Melchingen (Römerstraße) und Gauselfingen (Weg durch das
Fehlatal?). Die beiden gleichermaßen nur urkundlich nachgewiesenen -ingen-Orte Me-
rioldingen/Mertingen im Laucherttal und Buringen, das bei Ringingen auf der Alb vermutet
wird, dessen genaue Lage aber gänzlich unbekannt ist, wurden wüst75. Das
Wüstwerden beider Orte ebenso wie die Tatsache, dass dort bislang keine Gräber der
Alemannenzeit nachgewiesen sind, deutet an, dass es sich um jüngere, nicht mehr so
siedlungsgünstig gelegene Orte gehandelt haben könnte.

11. BILANZ

Zieht man eine Bilanz für die 79 Siedlungen, die archäologisch oder urkundlich ins
6. bis 8. Jahrhundert datieren, so sind die -ingen-Orte mit 36 Nennungen (= 45,6 %)
eindeutig in der Mehrzahl, gefolgt von elf -heim-Orten (13,9 %). In entsprechend geringerer
Zahl folgen Siedlungen, die dem Landesausbau76 zuzuschreiben sind, also

74 Hoeper, Alamannische Besiedlungsgeschichte im Breisgau (wie Anm. 3), S. 56. — ders., Die
Ortsnamen im Breisgau (wie Anm. 3), S. 82.

75 Buringen wird bei Ringingen vermutet (Das Land Baden-Württemberg (wie Anm. 1), Bd. VII, S.
214). Merioldingen (Mertingen: Das Land Baden-Württemberg (wie Anm. 1), Bd. VII, S. 215.
Ersterwähnungen im Codex Laureshamensis, bearb. u. neu hg. von karl glöckner. Darmstadt
1975 (fotomechan. Nachdr. v. 1929).

76 Dieser Befund ist in der Forschung häufig dargestellt: Keller, Germanische Landnahme (wie
Anm. 3), S. 280ff. - Greuenich, Der Landesausbau (wie Anm. 19), S. 209ff. - Hoeper, Alamannische
Besiedlungsgeschichte im Breisgau (wie Anm. 3), S. 20, 28ff., 32f. 55f. - Ders., Die Ortsnamen im
Breisgau (wie Anm. 3), S. 93f£, 96 (jeweils mit weiterer Lit.). - Zusammenfassend: Hoeper, Guter
Boden (wie Anm. 24), S. 243 - 248. - Schreg, Dorfgenese (wie Anm. 3), S. 29f. - Zu den Orten der
Ausbauzeit: jänichen, Die Entwicklung der Siedlungen (wie Anm. 15). - Ders., Der alemannische
und fränkische Siedlungsraum (wie Anm. 12). - Urkundlich im 8. Jh. erwähnte Orte sind wohl auch
noch dieser Phase zurechenbar, da die Siedlungen vor ihrer Erwähnung in der Regel existiert haben
müssen.

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