Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 43
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0047
Siedlungen, Gräber, Ortsnamen und Verkehrsverbindungen der Alemannenzeit.

Orte mit Stellenbezeichnungen77 sowie -Stetten78, -hausen79, weil-80, -weiler81, -dorf82,
-beuren und -zimmern-Orte83 (s. u. Tabelle). Betrachtet man die Karte, so sind deutlich
mehr Siedlungen im - vor allem hinsichtlich der Landwirtschaft - siedlungsgünstigeren
Albvorland als auf der Alb belegt. Bei aller Vorsicht, da archäologische Funde zufallig
sind, ihre Datierung nicht immer gesichert und ihre Zuweisung zu einem Ortsnamen
hypothetisch ist, bestätigt sich doch die bisherige Forschungsmeinung von den -ingen
und -heim-Orten als den ältesten Siedlungen, wenn auch mit deutlichen regionalen
Unterschieden, wobei die Kleinräumigkeit des Untersuchungsgebiets nochmals zu
betonen ist.

Von den im 6. Jahrhundert belegten Orten wurden nur wenige wüst. Bei den ab dem
7. Jahrhundert nachgewiesenen Orten ist die Quote an späteren Wüstungen höher.
Dabei wurden deutlich mehr -heim-Orte als -ingen-Orte wüst. Eine hohe Wüstungsquote
ist ebenfalls bei den -Stetten und -hausen-Orten zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang
wäre noch genauer zu untersuchen, ob die Aufgabe der Orte infolge von
Übersiedlung und Siedlungskonzentration erfolgte, wie dies beispielsweise bei den
-stetten-Orten um Balingen und den -heim-Orte um das spätere Schömberg vermutlich
der Fall war, oder infolge eines Bevölkerungsrückgangs84. Auch wenn die Orte des Landesausbaus
nicht wüst wurden, so entwickelten sie sich vielfach nicht in gleichem Maße
wie die -ingen-Siedlungen zu größeren Ortschaften85.

77 Bittelbronn, Burgfelden, Heselwangen, Roßwangen, Schlatt, [Stein], Streichen, Bickelsberg, Lachen,
Laufen.

78 Meßstetten, Stetten b. Haigerloch, Stetten b. Balingen/Endingen abgeg., Leitstetten bei Endingen
abgeg., Waldstetten [b. Balingen aufgegangen in Weilstetten], Ehestetten b. Ebingen, Heinstetten (?).

79 Dotternhausen. Zum möglichen Zusammenhang der -hausen-Orte im Untersuchungsgebiet:
jänichen, Siedlung im oberen Schlichemtal (wie Anm. 31), S. 37ff. Die Funde bei zwei anderen
-hausen-Orte Anhausen (bei Ostdorf) und Bietenhausen werden auf die Zeit um 700 datiert.
Urkundlich: Hausen bei Täbingen.

80 Weilheim [b. Balingen aufgegangen in Weilstetten], Weilheim bei Hechingen.

81 Pettenweiler.

82 Binsdorf, Weüdorf.

83 Zimmern unter der Burg.

84 Dieser Befund auch bei hoeper, Die Ortsnamen im Breisgau (wie Anm. 3), S. 92ff. - Zu den
Wüstungen: Schreg, Dorfgenese (wie Anm. 3), S. 304f£, 316. - Tesdorpf, Kulturlandschaft (wie
Anm. 24), S. 220, 234ff.

85 Vgl. auch Tesdorpf, Kulturlandschaft (wie Anm. 32), S. 215ff, 219.

43


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0047