Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 116
(PDF, 60 MB)
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Herbert Zander

Schädigung von 2 bis 3 Mark die Betreuung zu übernehmen. Anlass für die Bitte war
der jugendliche Lehrer und Vorsänger Aron Friedmann (siehe Kapitel 10.2), dessen
Verhalten, auch als Vorsänger, immer wieder Anlass für Streitereien innerhalb der überalterten
Gemeinde gab346.

12. DIE SYNAGOGE

Im Jahr 1753 wird erstmals eine Synagoge in Dettensee erwähnt (siehe Kapitel 5.3), die
sich bis zur Fertigstellung des Neubaus 1820 im ehemaligen Hausteil Nr. 26 befand -
Abbildung 1. Einzelheiten zur Inneneinrichtung und Ausstattung dieses ersten Gebetsraumes
sind nicht bekannt.

12.1 Neubau, Nutzung und Abriss

Im Jahre 1811 hatte die jüdische Gemeinde um die Erlaubnis zum Bau einer neuen Synagoge
nachgesucht und von der Regierung einen Bauplatz für 185 Gulden erworben347.
Mit Hilfe von Spenden auswärtiger Juden gelang es dann, eine massive Synagoge zu errichten
, die noch bis zu ihrem Abriss 1930 bei dem Betrachter einen stattlichen Eindruck
hinterließ348. Sie wurde 1820 vollendet und am 5. Juli jenes Jahres „in Gegenwart des
Oberamtmanns durch den Rabbiner von Hechingen eingeweiht"349. Das Mauerwerk
bestand hauptsächlich aus dem Material des 1817/18 abgebrochenen Schlossgebäudes350
. Die Synagoge wurde bis 1900 genutzt.

Nach dem Ende der Nutzung als jüdisches Gotteshaus wurden von staatlicher Seite
einige Versuche unternommen, die Synagoge einem neuen Zweck zuzuführen. Einen
ersten Versuch machte Oberamtmann v. Schulz-Hausmann 1913. Das Scheitern der Bemühungen
lastete Gustav Spierdet Kurzsichtigkeit des Dettenseer Gemeinderates an351.
1921 versuchte Hermann Hirsch (siehe Kapitel 15.3) erneut, das Gebäude an die Gemeinde
zu verkaufen. Die ablehnende Haltung des Gemeinderates begründete der Bürgermeister
Lukas Lugibihl in einem Schreiben an das Oberamt Hechingen. Danach
bestand Hirsch auf einem baldigen Umbau der Synagoge. Dieser würde nach Ansicht

346 StAS, Ho 235 T 25 Nr. 650: Preußische Regierung für die Hohenzollerischen Lande. Aufstellung
der israelitischen Gemeindebediensteten zu Dettensee (1853-1894).

347 StAS, FAS DS 49 T 1 Nr. 11: Fürstliches Oberamt Glatt. Amtsrechnungen, Jahresrechnung von
Dettensee (1811-1812).

348 gustav spier: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Dettensee, Teil 3. In: Gemeinde Zeitung
für die israelitischen Gemeinden Württembergs, 3. Jg. 1926, Heft 9, S. 183-185.

349 Ebd.

350 Holder, Haigerloch (wie Anm. 2), S. 636.

351 Spier, Dettensee (wie Anm. 216), Teil 4.

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