Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 152
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0156
Rolf Vogt

Die Differenz darf getrost als Spanne zwischen Normal- und Spitzenverdienst gesehen
werden. Jakob Levi nannte 1884 in seinem Vortrag vor dem Gewerbeverein als
mittleren Tagesverdienst eines Arbeiters 2 Mark und einer Arbeiterin 1,30 Mark62. Auch
die Angaben der Centralstelle in Sigmaringen bewegen sich in dieser Höhe. Bei ihr pendelt
der durchschnittliche Tagesverdienst erwachsener männlicher Krankenkassenmitglieder
in Hechingen seit den 1880ern bei 2 Mark täglich und 2,24 Mark im Jahr 1903.
Frauen verdienten 1,80, Jungen 1,70, Mädchen 1,10 bis 1,30 Mark63. Zerstreut in den
Zeitungen zu findende Angaben haben eine ähnliche Bandbreite. Baruch, eine Schuhfabrik
in Stetten und die Hechinger Trikotbetriebe würden 2 bis 2,40 Mark am Tag zahlen
, hieß es aus Arbeiterkreisen 190564.

Fabrikarbeiter in Hohenzollern'



Ortsüblicher

Durchschn.Tagelohn Durchschn. Spitzenlohn Spitzenlohn 2 Wochen



Tagelohn

Kassenmitglieder

Tagelohn

pro Stunde

pro Tag

1884

2,00/1,20/1,00/0,80

2,00/1,20/1,00/0,80







1892



2,00/1,40/1,00/0,80







1893

2,00/1,40/1,00/0,80









1897







0,23



1898









2,80

1899







0,30-0,40

3,00/1,50

1902

2,30/1,80/1,70/1,00









1903



2,60/1,80/1,70/1,10







1904





2,60

0,40

3,00

1905/06





2,00-2,80

34-50

33-45/20-2

1906/07







0,40

4,00/3,00

1908

2,60/1,80/1,90/1,00









1910/11





0,40





1913/14





0,55





Beschäftigt war der durchschnittliche Hechinger Fabrikarbeiter mit diesem Verdienst
im Niedriglohnbereich, der damals die Einkommenserwartungen „gewöhnlicher Tagearbeiter
" begrenzte. Der „ortsübliche Tagelohn" war wichtig für die Krankenversicherung
, deren Krankengeld sich an ihm orientierte. Die Höhe zu bestimmen, gehörte in
die Zuständigkeit der Stadt. 1901 lag der ortsübliche Tagelohn in Hechingen für erwachsene
Männer bei 2 Mark, 1902 kletterte er auf 2,30, und im Juli 1908 fixierte die

62 Hz. Bl. Nr. 204/28.12.1884.

63 Jahresbericht 1905/06 Anlage XVIa, 1910/11 S. 164.

64 Hz. Bl. Nr. 161/15.10.1904,180/09.08.1905,264/18.11.1905. Z Nr. 252/06.11.1905. Vgl. Walter
Sauter: Der Index zu den Hechinger Zeitungen 1829-1970 (wie Anm. 4) S. 861-862.

65 Jahresberichte 1898ff. Hz. Bl. Nr. 111/18.07.1897, 24/12.02.1899, 161/15.10.1904,
180/09.08.1905, 264/18.11.1905. Walter Sauter: Der Index zu den Hechinger Zeitungen 1829-
1970 (wie Anm. 4) S. 861 f. Angaben 1908 lt. StadtAH, Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung
09.07.1908. Reihenfolge bei Mehrfachangaben: Männlich erwachsen/weiblich erwachsen/männlich
bis 16 Jahre/weiblich bis 16 Jahre.

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