Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 212
(PDF, 60 MB)
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Helmut Göggel

3. DAS HANDWERKERGESETZ VON 1897
BRINGT WEITERE FORTSCHRITTE

Im Jahre 1897 kam das sogenannte „Handwerkergesetz". Das Ziel war, die Ausbildung
der Lehrlinge festzulegen, Gesellen- und Meisterprüfungen abzuhalten und gewerbliche
Ausstellungen für die Öffentlichkeit zu koordinieren. In allen größeren
Gemeinden sollten die Handwerker in Gewerbevereinen zusammengefasst werden. Der
Sigmaringer Gewerbe und Handelsverein wurde beauftragt, die Handwerker des Landes
mit den Bestimmungen des Gesetzes vertraut zu machen. Drei Persönlichkeiten aus
Sigmaringen prägten den Verein in jenen Tagen: Architekt W. Fr. Laur, Hofjuwelier
Gustav Zimmerer und Gewerbelehrer Anton Bumiller. Bumiller war gerade zwei Jahre
an der Gewerbeschule tätig, als das Handwerkergesetz zustande kam. So war es verständlich
, dass dem jungen dynamischen Lehrer eine Hauptaufgabe bei der anstehenden
Aufgabe zugeteilt wurde.

Er hielt in vielen Gemeinden Vorträge und erläuterte die Bestimmungen des neuen
Gesetzes. An weiteren Orten außer Sigmaringen und Hechingen sollten Gewerbeschulen
errichtet werden. Das bedeutete zunächst die Suche nach geeigneten Lokalitäten.
In der Regel kamen die örtliche Schule oder das Rathaus in Frage. Die Räume mussten
möbliert, beheizt, gereinigt und mit Büchern und Anschauungsmaterial ausgestattet
werden. Das erforderte Zeit und Geld. So wurden in den folgenden Jahren in Hohen-
zollern 22 kleinere gewerbliche Schulen eingerichtet, in Benzingen, Burladingen, Empfingen
, Gammertingen, Gruol, Haigerloch, Hausen a.A., Jungingen, Jungnau, Klosterwald
, Krauchenwies, Laiz, Langenenslingen, Liggersdorf, Ostrach, Owingen, Troch-
telfingen, Rangendingen und Vilsingen. Dazu Bumiller: Ich habe in der Zeit vom Jahr 1900
bis %u meinem Ausscheiden die ländlichen gewerblichen Berufsschulen gegründet sowie an der Weiterentwicklung
dieses Schulwesens und an der Förderung der ländlichen Fortbildungsschulen mit gewerblichem
Unterricht mitgearbeitetIn Hechingen war es vor allem Buchdruckereibesitzer
Wallishauser, der sich für diese Aufgabe engagierte.

In den oben genannten Schulen unterrichteten Volksschullehrer oder besonders hierfür
geeignete Handwerksmeister. Dies war natürlich auf Dauer keine befriedigende Situation
, das heißt, es mussten Lehrer ausgebildet werden. Die Einführung der Lehrer
in den Lehrstoff erfolgte in Kursen, die von der Handwerkskammer in Sigmaringen
(vgl. nachfolgend) mit Unterstützung des Staates veranstaltet wurden9. Hierbei war
Bumiller an führender Stelle tätig.

8 Ho 235, T 13/15, Nr. 120.

9 Nachlass Keller, Dep.l,T66: 25 Jahre Handwerkskammer für Hohenzollern, 1900-1925, Bearb.
von Karl Fröhlich.

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