Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 222
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0226
Helmut Göggel

6. BUMILLER ALS HEIMAT-SCHRIFTSTELLER

Wenn man die Liste von Bumillers Veröffentlichungen liest, muss man sich fragen,
wie dieser Mann die Zeit fand, neben seiner beruflichen Tätigkeit und der Mitarbeit in
verschiedenen Gremien noch schriftstellerisch tätig zu sein. Aus dem Killertal stammend
, blieb er dieser engeren Heimat und darüber hinaus seinem geliebten Hohenzol-
lern zeitlebens verbunden. In seinem Buch „Die Hausierer des Killerthaies" beschreibt
er die wirtschaftliche und soziale Situation der Gemeinden im Killertal im 19. und beginnenden
20. Jahrdundert. Er legt dabei Wert auf die Feststellung, daß das Material größtenteils
durch Erhebungen aus den in Betracht kommenden Orten selber gewonnen (wurde)20.

Da die Landwirtschaft allein die Menschen nicht ernähren konnte, waren sie gezwungen
, andere Erwerbsquellen zu erschließen. So entwickelte sich eine „Heimindustrie",
bei der Peitschen, hölzernes Kochgeschirr, Faßhahnen und dergleichen hergestellt wurden
Später kamen leichter zu transportierende Seiden-, Woll- und Baumwollwaren dazu,
schließlich auch Waren, die aus Geschäften von außerhalb bezogen wurden.

Um 1900 waren von den rund 600 Erwachsenen in Jungingen ein Drittel im Hausierhandel
tätig. Eine Gruppe davon ging nur außerhalb der Zeit der Bestellung der Felder
und der Erntezeit hausieren. Andere waren ganzjährig unterwegs und kehrten nur
zur Heu- und Öhmdernte nach Hause zurück. Das Handelsgebiet erstreckte sich auf
Württemberg und Baden, besonders auf den Schwarzwald, teilweise auch auf das Elsaß
und die Schweiz. Neben den Männern waren auch Frauen im Hausierhandel unterwegs,
ebenso Jugendliche nach der Entlassung aus der Schule.

Als Kuriosum ist zu verzeichnen, dass durch den Hausierhandel das Killertal von
Handwerkern „entvölkert" wurde, da diese ja auch teilweise unterwegs waren. Dies gab
den Handwerkern aus den nahe liegenden württembergischen Gemeinden die Möglichkeit
, in den Ortschaften des Killertals tätig zu werden. So finden wir z.B. in Jungingen
einen fremden Schmid, einen fremden Metzger, einen fremden Küfer, fremde
Maurer und Zimmerleute21.

Das Buch „Aus dem Zollerland", Plaudereien über Land und Leute" darf wohl als das
am weitesten verbreitete Heimatbuch Bumillers genannt werden22. In einem ersten Teil
geht er auf die Geschichte Hohenzollerns ein, beginnend mit der Stammburg der Zollern
, dann weiterführend zu den drei Hohenzollernlinien Hechingen, Sigmaringen und
Haigerloch.

20 Leipzig S. 239.

21 Bumiller (wie Anm.16) S. 255.

22 Sigmaringen 1949.

222


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0226