http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0228
Helmut Göggel
Durch dürre Blätter raschelt der Wind,
Die Sonne lockt schon lau und lind.
Der Seidelbast will blühen!
Und Kätzchen trägt der Haselstrauch,
Der Frühling kommt mit mildem Hauch,
Läßt junges Leben sprühen.
Vergessen ist des Winters Nacht,
Der Len% er kommt mit Sturmesmacht,
Der Seidelbast will blühen. (S. 32).
Nie werden Trauben, süß und schwer
An Holderbüschen reifen.
Der Distelfink lernt nimmermehr
Wie eine Drosselpfeifen.
Doch wenn sich alle Kreatur
Erfreut im jungen Maien,
Mag auch der Piepmat^fröhlich sein
Und seines Sangs sich freuen. (S. 244).
Gedanken sind wie Vöglein schier
Im freien, lichten Waldrevier,
Sie sind nur schwer %u fassen.
Und wenn man %u Papier sie bringt,
In starre, stumme Zeichen zwingt,
Wie schnell sie da verblassen. (S. 242).
224
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0228