Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 234
(PDF, 60 MB)
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Helmut Göggel

12. DAUBMANN WIRD ALS SCHWINDLER ENTLARVT

Bei der Befragung durch verschiedene Behörden verwickelte sich Daubmann mehrfach
in Widersprüche, die schließlich dazu führten, dass er am 11. Oktober 1932 verhaftet
wurde. Die Presse kommentierte das folgendermaßen:

Volkswart: Daubmanns Glück und Ende. Gestern noch als Nationalheld gefeiert, heute als Erzgauner
im LocP5.

Der Rote Zoller: Wir haben alle Veranlassung, über die gelungene Köpenickiade von Herfen
%u lachen. Hummel-Daubmann ist es gelungen, dem Ausland %u steigen, daß die Herren Nationalisten
in Deutschland den größten Unsinn als bare Mün^e in Zahlung nehmen, wenn es sich darum
handelt,im Volke den alten Haß gegen den „Erbfeind" wach %u halten36.

Schwäbischer Merkur: Es entbehrt nicht gan^ der Komik %u beobachten, wie seit der Entlarvung
des Schwindlers Igna% Hummel sämtliche Behörden von dem falschen „Daubmann " abrücken und
sich in Entschuldigungen und Rechtfertigungen ergehen. Jet^t will's niemand gewesen sein, der den
„Daubmann " Rummel mit inszeniert hat37.

Süddeutsche Sonntagspost: Der große Betrug. Ein Buch, das ein Heldenbuch sein sollte und
das Buch eines Hochstaplers ist. Die Dummheit wird eingestampft. Die Memoiren eines Mannes, der
diegan^e Welt %um Narren hielt38.

Hohenzollerische Volkszeitung, Sigmaringer Zeitung: Aussage Bumillers vor der Strafkammer
des Landgerichts Freiburg i.Br.: Bumiller erklärte, daß er bis %ulet%t an die Echtheit Daubmanns
geglaubt habe (...). Er sei von Endingen und auch von Freiburg aus wiederholt aufgefordert
worden, sich des Daubmanns anzunehmen und sein Schicksal für die Regimentsgeschichte %u verwerten.
Zu einer solchen Aufgabe habe er sich umso lieber %ur Verfügung gestellt, als er es für seine Pflicht
hielt, einem so schwer vom Schicksal verfolgten Kameraden %u helfen39.

Daubmann wurde am 18. Januar 1933 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Januar 1935 wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet und Daubmann in die
Sicherungsanstalt Schwäbisch Hall eingewiesen. Dort blieb er bis Ende des Krieges im
Mai 1945. Am 20. Januar 1954 starb Oskar Daubmann/Karl Ignaz Hummel in Schwäbisch
Hall40.

35 Volkswart, Tageszeitung für das werktätige Volk Oberbadens. Freiburg i.Br, 13. Oktober 1932,
Nr. 240.

36 Der Rote Zoller, Mitteilungsblatt der KPD, Ortsgruppe Hechingen, 19. Oktober 1932, Nr. 30.

37 Schwäbischer Merkur, 22. Oktober 1932, Nr. 248.

38 Süddeutsche Sonntagspost, München, 23. Oktober 1932, Nr. 43.

39 Hohenzollerische Volkszeitung, 13. Januar 1933, Nr. 11.

40 Dazu ausführlich: Rehm (wie Anm.32) S. 513-517

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